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Stadt Offenbach

Erweiterung der Humboldtschule: Neubau mit Cafeteria und Betreuungsräumen

14.06.2023 – An der Humboldtschule haben im Auftrag der Stadtwerke mit einem Jahr Verzögerung die Bauarbeiten für ein lang ersehntes Erweiterungsgebäude begonnen. Es soll der Grundschule mit ihrer wachsenden Kinderzahl eine bedarfsgerechte Ganztagsbetreuung und ebenfalls einen fünfzügigen Unterrichtsbetrieb ermöglichen.

Durch das weit auskragende Obergeschoss des neuen Betreuungsgebäudes entsteht im Schulhof der Humboldtschule eine überdachte Freisitzfläche.

Es ist eng geworden auf dem Schulgelände zwischen Odenwaldring und Humboldtstraße. Mehr als die Hälfte des Pausenhofs ist seit vergangenem Jahr durch einen Bauzaun abgetrennt. Ruhebereich, Schulgarten und Grünes Klassenzimmer sind bis auf weiteres nicht nutzbar. Auf der Wiese der Grundschule stehen jetzt Büro- und Baucontainer.

Auch im 1956 errichteten Hauptgebäude sind Kinder und Lehrkräfte enger zusammengerückt, seit die Stadtwerke-Gesellschaft OPG im April 2022 ein nicht mehr sanierungsfähiges Pavillongebäude aus dem Jahr 1964 mit drei, teils auch für die Schülerbetreuung genutzten Klassenräumen abreißen ließ, um Platz für den geplanten Neubau zu schaffen.

Seither sind viel Flexibilität und Improvisation gefragt, um die weggefallenen Unterrichtsplätze zu ersetzen. Aus der Bücherei, dem Musikraum und dem Bewegungsraum wurden Klassenzimmer. Die Umbauarbeiten nahm die OPG-Schwestergesellschaft GBM vor. „Uns fehlen jetzt natürlich Fachräume und Differenzierungsräume und auch für unsere Vorlaufkurse brauchen wir Platz“, schildert Schulleiterin Hafize Sucu die Situation. „In der Hoffnung auf das neue Gebäude nimmt die Schulleitung das jedoch gerne in Kauf.“

Eigentlich solle das Bauprojekt schon zum Sommer 2023 fertiggestellt sein. Aus formalen Gründen musste es jedoch erneut ausgeschrieben werden. Auf die erste Ausschreibung hin hatte es in der damals noch boomenden Baukonjunktur nur ein einziges Angebot gegeben. Die erforderliche Bauleistung wurde nicht geändert, aber in Abstimmung mit dem städtischen Hochbaumanagement für einen erweiterten Bieterkreis angepasst. Daraufhin gingen drei Angebote ein.  

Insgesamt 8,41 Millionen Euro investiert die Stadt Offenbach in die Humboldtschule. Darin enthalten sind der Pavillon-Abriss und die ebenfalls bereits erfolgte Erneuerung der Kanalleitungen mit einer Umrüstung auf eine getrennte Entwässerung für Regen- und Abwasser. Nach Beendigung der Bauarbeiten wird ebenfalls noch ein Großteil des Schulhofs neugestaltet und mit versickerungsfähigem Pflaster und neuen Spielgeräten ausgestattet.

Zurzeit laufen auf dem Gelände der Humboldtschule die Vorarbeiten für die Betonierung der Bodenplatte. Zum Monatsende soll mit dem Hochbau des Erweiterungsgebäudes begonnen werden.

„Wir tragen mit dieser Investition den stark steigenden Schülerzahlen auch im Senefelderquartier Rechnung und werten mit dem Erweiterungsbau und seinen modernen Betreuungs- und Funktionsräumen den Schulstandort deutlich auf“, erklärt Stadtrat Paul-Gerhard Weiß. Die momentan vierzügige Humboldtschule erhalte durch die Erweiterung Räumlichkeiten für einen Ausbau der Ganztagsbetreuung sowie Platz für einen fünfzügigen Betrieb.

Augenblicklich werden in der Grundschule 390 Kinder in 18 Klassen unterrichtet, darunter auch eine Intensivklasse und eine Vorklasse. Schon im neuen Schuljahr 2023/2024 werden laut Rektorin Sucu rund 420 Schülerinnen und Schüler die Humboldtschule besuchen. Sie werden dann in 19 Klassen und zwei Vorlaufkursen unterrichtet werden.

Unter der Projektleitung der Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft (OPG) entsteht nun im Auftrag des Magistrats, vertreten durch das Amt für Planen und Bauen, bei laufendem Unterrichtsbetrieb ein winkelförmiger zweigeschossiger Neubau mit 610 Quadratmetern Bruttogrundfläche und extensiv begrüntem Dach. Die OPG lässt das nicht unterkellerte, dank eines Aufzuges barrierefreie Schulhaus nach den Plänen der Frankfurter Architekten Christl + Bruchhäuser als Holzsystembau mit hohem Vorfertigungsgrad und hoher Energieeffizienz errichten. Im Erdgeschoss werden Cafeteria, (Aufwärm-)Küche und Sanitäranlagen, im Obergeschoss Betreuungsräume und ein Büro entstehen. Dank des weit auskragenden Obergeschosses entsteht im Parterre ein überdachter Freisitz.

Durch den Neubau wird das Hauptgebäude räumlich entlastet. Hier bestehen bereits Pläne für eine Umstrukturierung. So könnte das zu kleine Lehrerzimmer nach der Fertigstellung des Erweiterungsgebäudes in die jetzige Cafeteria, der Musikraum dafür ins alte Lehrerzimmer wechseln.

Im Moment laufen auf dem Schulgelände die Vorarbeiten für die Betonierung der Bodenplatte. Ende Juni, Anfang Juli 2023 soll dann der Hochbau beginnen. Schon einen Monat später, im August, soll der Rohbau stehen und bis Jahresende der Innenausbau abgeschlossen sein, erläutert OPG-Projektleiter Jan Büttner den geplanten Ablauf. Abschließend wird die Außenanlage neu angelegt. Im Februar 2024 könnte das neue Schulgebäude dann in Betrieb genommen werden. Büttner: „Der Terminplan ist sportlich, aber wir sind zuversichtlich, dass wir ihn einhalten können.“ 

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