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Stadt Offenbach

Eine Woche ohne Wasser: Interimswohnung während der Badsanierung

17.06.2022 – Es gibt Ankündigungen von der Vermieterin, die Mieterinnen und Mietern zunächst genauso lieb sind wie Bauchweh: Wenn etwa mitgeteilt wird, dass eine Strangsanierung unabwendbar ist.

Das bedeutet, dass alle Wasserrohre – für Kalt-, Warm- und Abwasser – im Haus ausgetauscht werden müssen und in der eigenen Wohnung eine Woche lang kein Wasser fließt. So ging es den Mietparteien der Liegenschaft in der Eschstraße 21, die der Stadtwerke-Tochter GBO Gemeinnützigen Baugesellschaft mbH Offenbach gehört. In dem Gebäude aus dem Jahr 1972 werden aktuell und noch für längere Zeit nach und nach in allen der knapp 70 Wohnungen die Rohre ausgetauscht. 

Betroffen sind immer zwei Wohnungen gleichzeitig. Der Austausch selbst ist aus handwerklicher Sicht unkompliziert. Doch die Bewohnerinnen und Bewohner der Wohnungen können dann weder duschen, Kaffee kochen, die Waschmaschine laufen lassen, noch die Toilette nutzen oder altes Blumenwasser in den Ausguss schütten.  

Die gängige Variante ist, während einer Strangsanierung ein mobiles Bad mit Dusche und WC vor dem Haus zu installieren und beiden betroffenen Mietparteien den Schlüssel dafür zu übergeben. „Doch in diesem Fall konnte die GBO den Mieterinnen und Mietern eine bessere Lösung anbieten, gerade auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie“, sagt Pascal Hahn, Projektleiter für das Technische Gebäudemanagement im Team Neubau der GBO.  Die GBO hat im Vorfeld der seit längerer Zeit geplanten Sanierung zwei freigewordene Wohnungen nicht weitervermietet, sondern renoviert und mit Herd, Spüle und Kühlschrank ausgestattet. Sie stehen nun den Mietparteien zur Verfügung, in deren Wohnungen gerade gearbeitet wird.  

Mieterinnen und Mieter nutzen die Zwischenlösung unterschiedlich

„Eine solche Lösung ist für unsere Mieterinnen und Mieter während eines solchen unumgänglichen Leitungsaustauschs natürlich am angenehmsten, lässt sich aber leider nicht jedes Mal so umsetzen“, sagt GBO-Geschäftsführerin Daniela Matha. „Nicht immer sind in dem Zeitraum auch Wohnungen frei, beziehungsweise können sie rechtzeitig freigehalten werden. Aber je mehr Einheiten eine Liegenschaft hat, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass vorher jemand auszieht.“

In allen Wohnungen sind die Handwerkerinnen und Handwerker jeweils insgesamt 14 Tage beschäftigt. Denn nach dem Austausch der Wasserrohre wird die Baustelle noch eine Woche lang in ein saniertes Bad verwandelt. Dies erhalten die Mieterinnen und Mieter von der GBO als Entgegenkommen für die Unannehmlichkeiten – normalerweise wird bei Reparaturen nur der vorherige Zustand in den Räumen wiederhergestellt. In dieser zweiten Bauphase kann dann zumindest abends das Wasser wieder laufen.

Die Mieterinnen und Mieter nutzen die angebotene Zwischenlösung unterschiedlich: „Manche bleiben während der Arbeiten in ihrem eigenen Zuhause und gehen nur zum Duschen und Kochen in die Interimswohnung, andere sind tagsüber dort und schlafen daheim und einige ziehen komplett ein“, sagt Pascal Hahn. Er hat die Arbeiten in dem Haus schon Monate vorher angekündigt und mit vielen Bewohnerinnen und Bewohnern persönliche Gespräche geführt. Mieterinnen und Mieter, in deren Wohnungen als nächstes saniert wird, können vorher nochmals mit ihm sprechen und auf persönliche Probleme im Zusammenhang mit der Sanierung hinweisen. Hier bemüht sich der Projektleiter um eine Lösung. Vor allem älteren Menschen helfen die GBO-Mitarbeitenden auf Wunsch, das Bett und gegebenenfalls auch weitere Möbel in die Übergangswohnung zu tragen. Zieht eine Mietpartei wieder aus, weil ihre eigene Wohnung wieder komplett genutzt werden kann, wird vor dem Einzug der nächsten Bewohnerinnen und Bewohner desinfiziert und gereinigt. Bisher hat die Kooperation zwischen den Mietparteien und Vermieterin dank des gegenseitigen Entgegenkommens sehr gut funktioniert, die Arbeiten laufen wie geplant.  

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