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Stadt Offenbach

Platzwarte bereiten Sportanlagen für neue Trainings- und Spielsaison vor

26.04.2023 – Regenwürmer und Platzwarte sind sich von Natur aus nicht so grün: Die von den Tierchen aufgehäuften Erdkrümel stören auf Rasenflächen der Offenbacher Sportplätze. Im Winter waren die Plätze ohnehin gesperrt, deshalb ist das Wühlen ohne Konsequenzen.

Wilfried Seidewitz und seine Kollegen Mohammed Indrissi (links) und Abdelhaq El Jazouli (im Rasenmäher) sind bei der GBM Service GmbH für sattes Grün ohne Stolperfallen auf den städtischen Sportrasenflächen zuständig.

Jetzt wurde nach dem Ende des Frostes mit schwerem Gerät gegen die Häufchen vorgegangen. Seit Ende März dürfen die Vereine wieder auf den städtischen Sportrasenplätzen trainieren. Doch vorher haben die Platzwarte der Stadtwerke-Tochter GBM Service GmbH die Trainingsflächen fit für die kommende Spielsaison gemacht. Und Unebenheiten im Rasen wie eben auch Regenwürmerhäufchen bedeuten nicht nur Stolpergefahr für die Sportler, sie stören auch beim Mähen. Deshalb sind die Mitarbeiter schon lange vor der Wiedereröffnung der Plätze mit der Pflege beschäftigt. In Offenbach werden alle städtischen Plätze, die von Vereinen genutzt werden, von der GBM betreut.

Die rund 140.000 Quadratmeter städtischer Sportrasenflächen wurden vor der Wiedereröffnung von den zehn GBM-Platzwarten erst gemäht und dann gestriegelt. Was bei Pferden Fellpflege und Zuwendung zugleich ist, hört sich beim Grün deutlich zupackender an: Da wird mit den Striegel genannten Metallbürsten aus dem Rasen das Moos herausgeholt, das sich während des Winters ausgebreitet hat. „Für diese Arbeiten müssen die Plätze trocken sein, weil wir sonst mit unseren Geräten Spuren hineinfahren“, erklärt Wilfried Seidewitz. Er arbeitet seit 25 Jahren als Platzwart auf den städtischen Sportanlagen. Inzwischen ist er Fachvorarbeiter und nach wie vor mit Herzblut dabei.

„Das ist ein wunderschöner Beruf, wenn man gut mit den Vereinen, deren Ansprechpartnern, sowie mit den Sportlerinnen und Sportlern und vor allem auch mit dem Nachwuchs zurechtkommt“, sagt Seidewitz. „Wenn die Sportanlage gut und gepflegt aussieht, ist das auch unser persönliches Erfolgserlebnis. Und wir bemühen uns nach dem Winter immer, die Anlagen schnellstmöglich wieder aufzuarbeiten und einen guten Zustand herzustellen. Wir wissen genau, dass die Sportlerinnen und Sportler, vor allem die Kinder, nach dem Winter gerne wieder im Freien und auf den Naturrasenplätze trainieren möchten.“

Doch die Pflege ist aufwendig und erfordert mehrere Arbeitsgänge. Nach dem Striegeln werden die Rasenflächen mit einer Walze geebnet. Dann wird an einigen Stellen nochmals nachgesät und leicht nachgewalzt. „Dadurch wird die Saat nicht vom Wind weggeblasen und es ist für die Vögel schwerer, sie wegzupicken.“, erklärt der Platzwart. Außerdem kann der Vertikutierer auf ebenem Boden gleichmäßiger unerwünschten Wildwuchs beseitigen.

„Sportflächen werden stark belastet und können für die Sportler zum Verletzungsrisiko werden. Deshalb müssen wir sie auch nach der Grundpflege zum Winterende während der gesamten Saison intensiv weiter betreuen“, sagt Wilfried Seidewitz. Zur Pflege gehört auch, auf jedem Naturrasenplatz Bodenproben zu entnehmen. „Die lassen wir in Speziallaboren analysieren. Dann wissen wir, welche Spurenelemente wir als Dünger noch zusetzen müssen.“ Am meisten hat in den vergangenen Jahren das Wasser gefehlt. Und auch die vielen Sonnenstunden mit immer höheren Temperaturen belasten die sorgsam gepflegten Grünflächen. „Wenn die Sonne brennt, geht viel kaputt, auch wenn man viel wässert – und das schmerzt dann schon sehr“, sagt Wilfried Seidewitz.

Bevor die ersten Heimspiele angepfiffen werden, schauen sich die Verantwortlichen  zu jedem Saisonstart nochmals alle Plätze an – auch unter Sicherheitsaspekten, dabei auch im Interesse der Zuschauer: Stehen beispielsweise die Zäune und Fußballtore sicher, kann ein nicht plan liegender Gullydeckel auf dem Weg zur Kabine zur Stolperfalle werden? Erst wenn alle Vorbereitungen abgeschlossen sind, darf wieder im Freien trainiert und gespielt werden. 

Wer Interesse an dem Beruf hat: Verstärkung können die Platzwarte bei der GBM immer gebrauchen – und sie würden sich sehr über die erste Platzwartin im Team freuen. Eine Ausbildung im Garten- und Landschaftsbau wäre eine gute Voraussetzung. „Aber wir haben auch Kollegen, die sich ausschließlich über Fort- und Weiterbildungen qualifiziert haben“, sagt Stefan Schummer, Fachbereichsleiter des Bereichs Sportplatzmanagement der GBM. „Uns kommt es vor allem darauf an, dass unsere Platzwarte ihre Aufgabe ernst nehmen und dass die Vereinsmitglieder mit dem Zustand der Sportanlagen und Sportplätzen zufrieden sind.“

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