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Stadt Offenbach

Preisgekröntes Fassadenkunstprojekt kommt nach Offenbach

12.04.2022 – Kunst in großem Format auf die Straße zu bringen – das ist das Ziel der Projektreihe Walls of Vision, die 2021 mit dem Deutschen Kulturförderpreis ausgezeichnet wurde. In diesem Jahr bringt das Projekt sein erstes Bild in Offenbach auf eine Hauswand.

Originalbild "Sogni" von Vittorio Matteo Corcos.

Der Künstler Case Maclaim wird das 1896 entstandene Bild „Sogni“ (Träume) von Vittorio Matteo Corcos vom 19. April an gegenüber der Hafenschule auf die rund 100 Quadratmeter große Fassade des Hauses am Nordring 34 malen. Das Haus gehört der Stadtwerke-Tochter GBO Gemeinnützige Baugesellschaft Offenbach mbH, die das Projekt in Kooperation mit der in Bonn ansässigen Dr. Hans Riegel-Stiftung ermöglicht. Die Initiative für das Projekt am Nordring ging von dem Offenbacher Kulturmanager Kai Schmidt aus.

Murals heißt die urbane Kunstform der großformatigen Bilder auf Hauswänden. Mit dem Projekt Walls of Vision möchte die gemeinnützige Dr. Hans Riegel-Stiftung historische Kunstwerke durch großflächige Interpretationen im öffentlichen Raum relevant und lebendig halten. Hans Riegel hatte in der Satzung seiner gemeinnützigen Stiftung unter anderem die Pflege und Erhaltung von Kunst- und Kulturwerten sowie deren Erschließung für die Öffentlichkeit langfristig festgeschrieben. Für Offenbach wurde das Portrait einer Frau des 1933 in Florenz gestorbenen Künstlers Vittorio Corcos ausgewählt, das der Künstler Case Maclaim an einer Hauswand neu interpretiert. Die Fassadenkunstwerke sollen Orte des Dialogs und Diskurses sein. „Wir freuen uns sehr, dass wir dieses tolle Projekt in Offenbach realisieren können. Offenbach ist eine kreative Stadt – nicht zuletzt durch die Hochschule für Gestaltung und die vielen Kreativen vor Ort. Wir hoffen nun, dass wir mit Murals jungen Menschen einen innovativen Zugang zur bildenden Kunst bieten können und sie für deren vielseitigen Ausdrucksmöglichkeiten begeistern können“, sagt Stadtrat Martin Wilhelm, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der GBO ist.

Die GBO hat dafür als erste Hausbesitzerin in Offenbach eine Fassade an einer ihrer  Liegenschaften zur Verfügung gestellt. Case Maclaim wird das Bild dabei um die Ecke an zwei Seiten aufbringen und so den Effekt weiter verstärken. „Hier am Nordring fahren und laufen täglich viele Menschen vorbei, denen wir Kunst in einem ungewohnten Kontext zeigen können“, sagt Daniela Matha, Geschäftsführerin der GBO. „Die GBO will mit dieser Teilnahme dazu beitragen, den Bürgern der Stadt auch in diesen schweren Zeiten schöne Momente und Gelegenheiten zum Innehalten zu bieten. Wir würden uns sehr freuen, wenn das Projekt auch in die Stadt ausstrahlen würde und weitere Hauseigentümerinnen und -eigentümer eine Wand für diese innovative Kunstform zur Verfügung stellen.“

Dies ist auch das Ziel von Initiator Kai Schmidt. Der vielseitig engagierte Offenbacher, der hier auch schon die Komischen Nächte organisiert hat, würde gerne langfristig Partner und Partnerinnen gewinnen, die mehrere Kunstwerke jährlich finanzieren. Vorbild dafür ist die Stadt Mannheim. Hier malen seit 2013 jeden Sommer bekannte nationale und internationale Street Artists Murals an Hausfassaden im gesamten Stadtgebiet. Die Stadt bewirbt diese Kunstform als erstes frei zugängliches Museum für Fassadenkunst in Baden-Württemberg.

„Wenn wir analog zu Mannheim die Chance erhalten, etwa drei bis vier Werke jährlich in Offenbach umzusetzen, könnten wir in wenigen Jahren von einem weiteren Museum in Offenbach sprechen, das man über das gesamte Stadtgebiet bewundern könnte. Damit würden wir unseren Ruf als Kreativstadt weiter stärken. Genial wären hierzu internationale Kooperationen, wie beispielsweise mit lebendigen Street-Art-Szenen wie sie in Casablanca existieren.“  

Alexander Kukla, Projektinitiator und -leiter von Walls of Vision, freut sich auf die Realisierung des nächsten Murals in Offenbach. „Die Stadt Offenbach ist eine sehr attraktive location, wo Case Maclaim mit Sicherheit ein großartiges und inspirierendes Kunstwerk schaffen wird. Wir danken unseren Kooperationspartnern vor Ort und hoffen, dass wir mit der gemeinsamen Initiative dazu beitragen können, die Kunst im Öffentlichen Raum sowie deren Nachwuchsförderung zu stärken.“

Alle Offenbacherinnen und Offenbacher sind eingeladen, bei der Erstellung des Murals von Case Maclaim von Dienstag, 19., bis Dienstag, 26. April, am Nordring 34 zuzuschauen.

 

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