Straßenunterhaltung

Stadtservice baut im Bestand
Die Mitarbeiter*innen der Abteilung Straßenunterhaltung aus dem Stadtwerke-Geschäftfled Stadtservice halten das etwa 250 Kilometer lange Offenbacher Straßennetz instand. Sie sind für das "Bauen im Bestand" zuständig - das bedeutet, sie erneuern Straßenbeläge, indem sie die obere, etwa 12 Zentimeter dicke, Deckschicht abfräsen und anschließend neu auftragen.
Die „grundhafte Erneuerung“, bei der deutlich tiefgehendere Maßnahmen im Bereich von etwa 70 cm vorgenommen werden, übernimmt das städtische Amt für Straßenplanung, Verkehrs- und Baumanagement.
Zu den Aufgaben des Stadtservice gehört es auch, Schilder aufzustellen und Markierungen auf Straßen vorzunehmen. Jedes Jahr stehen dem Stadtservice 625.00 Euro zur Verfügung, um kleinere Reparaturen und Unterhaltungsmaßnahmen umzusetzen.

Reparatur von Schlaglöchern
Unebenheiten auf Fahrbahndecken begegnet der Stadtservice mit einer ganz speziellen Technik. Im sogenannten Patchverfahren bessern die Mitarbeiter der Straßenunterhaltung mit Hilfe eines speziellen Fahrzeugs punktgenau Schäden und Schlaglöcher aus. Das Verfahren geht sehr schnell, wodurch längere Straßensperrungen vermeiden werden.
So funktioniert die Beseitigung von Schlaglöchern im Patchverfahren
Das Fahrzeug verfügt über einen Tank, der mit einer speziellen Splitt- und Betumen-Mischung gefüllt ist, sowie einen Sprührüssel.
An einem Schlagloch angekommen, wird es zunächst per Luftdruck gereinigt und mit Bindemittel eingesprüht. Im Anschluss erfolgt dann das Auffüllen mit Emulsions- und Splittgemisch, um die Schäden auf Fahrbahndecken zu beseitigen. Der Vorteil des neuen Patchverfahrens besteht darin, dass die Mitarbeiter der Straßenunterhaltung mehrere Arbeitsschritte in einem Gang durchführen können (Reinigung, Aufbringen der Bindemittel und die Verfüllung) und damit deutlich schneller und effektiver vorankommen. Darüber hinaus bleiben längere Straßensperrungen aus, was sich positiv auf den Verkehrsfluss auswirkt.
Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Straßenunterhaltung
Was ist ein Schlagloch?
Wann wird ein Schlagloch zur Gefahr?
Ein Schlagloch wird dann zur Gefahr, wenn es von Verkehrsteilnehmern auch dann nicht rechtzeitig zu erkennen ist, wenn diese ihrer Sorgfaltspflicht im Straßenverkehr nachkommen. Befinden sich Verkehrswege offensichtlich in einem schlechten Zustand, müssen die Verkehrsteilnehmer ihr Fahrverhalten anpassen und vorsichtiger fahren.
Gibt es eine Prioritätenliste in der Abarbeitung?
Bei flächendeckender Fahrbahnsanierung:
Zur Ermittlung des Reparaturbedarfs erstellte ESO ein Schadenskataster. Zu diesem Zweck wurden alle Straßen in Offenbach aufgenommen und bewertet.
Anhand des Schadenkatasters wurde unter Berücksichtigung des Verkehrsaufkommens und des damit verbundenen Gefahrenpotentials eine Auswahl getroffen, welche Straßenabschnitte mit den vorhandenen Mitteln bearbeitet werden.
Im Voraus wurden alle Maßnahmen mit dem Straßenverkehrsamt abgestimmt.
Pro Jahr stehen dem SOH Geschäftsfeld Stadtservice 625.000,- Euro für flächige Sanierungen von Deckschichten zur Verfügung.
Welche flächendeckenden Reparaturmaßnahmen gibt es?
In Offenbach werden aktuell zwei Verfahren angewandt
Ersatz-Asphalt-Decke (EAD): bei stark beschädigtem Untergrund
o Zuerst werden 9 cm Asphalt abgefräst.
o Dann wird eine 5 cm dicke Schicht Binder aufgebracht.
o Darüber werden 4 cm Asphaltdecke aufgebracht.
o Eine Haltbarkeit von zehn bis zwölf Jahren wird prognostiziert.
Dünnschicht-Kalt-Belag (DSK): bei stabilem Untergrund
o Lose und poröse Teile werden abgefräst.
o Ein Dünnschichtkaltbelag (ca. 2 cm) wird aufgebracht.
o Eine Haltbarkeit von vier bis sechs Jahren wird prognostiziert.
Wie ist der Ablauf bei einem gemeldeten Schlagloch?
Straßenschäden melden

Hochwasserschutz
Der Stadtservice ist neben anderen Institutionen auch für die Unterhaltung und Pflege eines Teils des Hochwasserdamms zuständig. Kommt es zu Hochwasseralarm, werden durch den Stadtservice die geeigneten Maßnahmen, wie Schließen der Deichtore an den Durchgängen zum Main, eingeleitet.
Jährliche Deichbegehungen mit Vertretern verschiedener Behörden und Hochwasserübungen stellen sicher, dass es bei Hochwasser keine Probleme für die Bürger der Stadt gibt. Tritt das Wasser des Mains über die Ufer, gilt es, schnell und koordiniert zu reagieren.
Wie wichtig der Hochwasserschutz in Offenbach ist, wurde zuletzt im Februar 2011 deutlich. Aufgrund des Wasserpegels von rund 4,5 Metern veränderte sich das Mainvorgelände vielerorts in ein Hochwassergebiet. Lediglich Baumkronen ließen erkennen, wo das ursprüngliche Ufer verlief.
Im Rahmen einer Hochwasserschutzübung präsentierten die verschiedenen Akteure, angefangen beim Regierungspräsidium, über den Stadtdienstleister Stadtservice, die örtlichen Feuerwehren, den THW bis hin zum Arbeiter Samariter Bund, wie im Ernstfall Hochwasser in Offenbach bekämpft wird. In einem kontrollierten Hochwasserszenario zeigten die Teilnehmer, wie in kürzester Zeit die Hochwassertore geschlossen, und mittels Sandsäcken und Barrieren Wassermengen umgeleitet werden, damit die Bewohner von Offenbach trockenen Fußes von A nach B kommt.