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Stadt Offenbach

Abwassergebühren steigen zum 1. Januar

12.10.2022

Das tägliche Duschen und jeder Waschgang in der Waschmaschine kosten nicht nur wegen der verbrauchten Energie und des verwendeten Wassers Geld: Auch für das ablaufende Wasser müssen Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie für das in den Kanal geleitete Oberflächenwasser Gebühren bezahlen. Erhoben werden die Gebühren von dem ESO Eigenbetrieb – Kommunale Dienstleistungen, in dessen Verantwortung auch die Entwässerung über das städtische Kanalnetz liegt.

Zu den gesetzlichen Pflichten einer Stadt gehört deshalb auch, regelmäßig diese Gebühren neu zu kalkulieren, damit sie kostendeckend sind. Die 2022 erfolgte Neuberechnung der Grundstücksentwässerung durch den ESO Eigenbetrieb der Stadt hat ergeben, dass für die Jahre 2023 und 2024 die Gebühren angehoben werden müssen. Jetzt hat der Magistrat der Neufassung der Gebührensatzung und der Entwässerungsatzung, die auch auf den rechtlich neuesten Stand gebracht wurde, zugestimmt. Wenn auch die Stadtverordnetenversammlung am 20. Oktober die Gebührenerhöhung beschließt, steigen die Kosten für Schmutzwasser ab Januar 2023 um 9 Prozent auf 1,66 Euro für den Kubikmeter. Für das vom Grundstück in die Kanalisation laufende Niederschlagswasser werden pro Quadratmeter künftig 0,76 Euro erhoben, das ist eine Steigerung um 7 Prozent.

Gebühren wie hier für den Betrieb des städtischen Kanalnetzes und die Abwasserreinigung müssen immer die tatsächlich entstehenden Kosten decken. Zu viel eingenommenes Geld muss eine Kommune innerhalb von fünf Jahren an die Bürgerinnen und Bürger in Form angepasster Gebührensätze zurückgeben. Wenn vorhandene Rücklagen aus den Vorjahren aufgebraucht sind oder die Kosten steigen, müssen wie jetzt auch die Gebühren erhöht werden. Die Neuberechnung berücksichtigt, dass die Gebührenrücklagen aus den Vorjahren planmäßig seit 2020 aufgebraucht wurden. Bei der Neuberechnung für die Jahre 2023 und 2024 schlagen vor allem die gestiegenen Kosten für die Weiterleitung des Schmutz- und Niederschlagswassers in die Frankfurter Kläranlage zu Buche, die dann nicht mehr durch Rücklagen ausgeglichen werden können.

Laut einer Modellrechnung müssen Bewohnerinnen und Bewohner für ein Einfamilienhaus mit einem Verbrauch von 223 Kubikmeter Schmutzwasser und einer bebauten oder befestigten Fläche von 80 Quadratmetern, von denen Regenwasser in den Kanal fließt, künftig 430,98 Euro statt bisher 395,76 Euro Gebühren überweisen. Das sind jährlich 35,22 Euro mehr, eine Steigerung von 8,9 Prozent. Die jetzige Anpassung liegt noch immer unter dem Gebührenniveau der Jahre 2010 bis 2015. Damals mussten für den Kubikmeter Schmutzwasser knapp 2 Euro gezahlt werden, für Niederschlagswasser wurden damals 90 Cents pro Quadratmeter fällig. 

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