Beim Hochwasserschutz wird nichts riskiert
11.12.2023 – Der Pegelstand des Mains sieht an diesem Vormittag nicht bedrohlich aus. Dennoch sichern die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Abteilung Tiefbau der Stadtwerke zügig das Deichtor Niedergasse. Das Material, die Bohlen aus Aluminium, sind auf der Stadtseite Am Maingarten bereitgelegt. Eine Bohle nach der anderen wird in die Schienen der Tore gelegt. Dort laufen sie bei Hochwasser voll. Durch ihr Gewicht bleiben sie in der Verankerung. So schützen sie Bürgel und die Innenstadt vor den Fluten des Mains.
Einmal im Jahr wird der Ernstfall geprobt
„Wir proben einmal im Jahr den Ernstfall, also ein Hochwasser, das bis in die Stadt reichen könnte“, sagt Abteilungsleiterin Melanie Gessner. „Dabei wird nicht nur der Aufbau des Deichschutzes geübt, sondern auch überprüft, ob das Material vollständig und unbeschädigt ist.“
Mit dabei war auch Stadtkämmerer Martin Wilhelm, der als Dezernent für den Stadtservice zuständig ist, an den die Abteilung Tiefbau angegliedert ist. „Wir haben zwar zum Glück immer seltener so hohe Pegelstände, dass die Deichtore tatsächlich geschlossen werden müssen, aber deshalb darf niemand nachlässig werden. Hochwasserschutz bleibt sehr wichtig, weil wir die Bevölkerung schützen müssen. Die sogenannten Starkregenereignisse werden immer häufiger, deshalb wird der Offenbacher Maindeich aktuell erhöht. Die Deichtore bleiben aber neuralgische Punkte. Deshalb ist es immer beruhigend zu sehen, wie zuverlässig der Stadtservice sich für den Katastrophenfall vorbereitet und wie reibungslos hier die Zusammenarbeit beim Aufbau klappt. Mein Dank gilt allen Stadtwerkerinnen und Stadtwerkern, die beteiligt sind“, sagte Martin Wilhelm bei seinem Besuch.
Im Ernstfall müssen 12 Tore in 48 Stunden geschlossen werden
48 Stunden Vorlaufzeit bleibt dem rund 35-köpfigen Deichschutz-Team, um alle 12 Deichtore im 13 Kilometer langen Deich auf Offenbacher Stadtgebiet zu schließen. Zudem werden die Tore noch mit einer weiteren Wand aus Balken doppelt gesichert. Und für eine wirkliche Katastrophenlage liegen auch noch 80.000 Sandsäcke bereit, die dann vor Ort gefüllt würden und das Wasser abhalten. Die musste das Übungsteam aber nicht füllen.