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Stadt Offenbach

Projektleiter auf Pilgerwegen: Radtour bis ans Ende der Welt

18.04.2023 – Er ist dann mal weg: Projektleiter und Architekt Ulrich Lemke, seit November 2011 in Diensten der Stadtwerke Offenbach, trat an Karfreitag seine Pilgerreise an. Zehn Wochen lang begibt er sich nun mit einem Faltrad und ultraleichtem Gepäck auf den Jakobsweg.

Ulrich Lemke startete die Pilgertour mit seinem Faltrad „Mariposa“ an der Hafentreppe in Offenbach.

Der passionierte Radfahrer hat im Geschäftsfeld Immobilien der Stadtwerke unterschiedliche Aufgaben wahrgenommen, unter anderem als Projektleiter den Hafen entwickelt und im Rahmen des Projekts Bike Offenbach die Fahrradstraßen im Auftrag der Stadt umgesetzt. Seit Ende 2021 ist der Architekt als Bereichsleiter für Neubau und energetische Sanierung zuständig. „Es gefällt mir, die eigene Stadt aktiv mitzugestalten und nachhaltige Themen zu realisieren“, sagt Lemke. Bei den Stadtwerken schätzt er zudem die flexiblen Arbeitszeiten sowie die familienfreundlichen Angebote für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: „Ich bin sehr dankbar dafür, dass mir meine Arbeitgeberin diesen unbezahlten Urlaub ermöglicht und mich für zwei Monate freistellt.“

Ulrich Lemke ist schon seit seiner Kindheit nahezu täglich mit dem Fahrrad unterwegs. Ob Schule, Uni oder Job – sein liebstes Verkehrsmittel bringt ihn durch den Alltag: „Da habe ich gleich ein Gefühl von Freizeit und Entspannung.“ Auch ferne Ziele erkundet Lemke am liebsten auf dem Drahtesel: So radelten seine Frau und er schon durch Italien, Frankreich und Kuba. Nun steht ihm seine mit Abstand längste Tour bevor, die von Offenbach aus rund 2.700 Kilometer lang buchstäblich bis zum Ende der Welt führt: Am Kap Finisterre, das im Nordwesten Spaniens 60 Kilometer hinter der Pilgerstadt Santiago de Compostela in den Atlantik ragt, endet offiziell der Jakobsweg.

Mit seinem Faltrad hat sich Lemke längst vertraut gemacht: „Es eignet sich auch gut als Zeltstange, wenn der Sattel mit einem Carbonstab verlängert wird.“ Schließlich gilt es, so wenig Gepäck wie möglich auf der anstrengenden Reise zu transportieren: Nur knapp zehn Kilo nimmt Lemke mit auf die zehnwöchige Tour. Mit dabei ist natürlich Mariposa (spanisch für Schmetterling), wie er sein Rad liebevoll taufte: „Es entfaltet sich schön und kommt schnell in Bewegung.“  

Gestartet ist Lemke am Karfreitag an der Hafentreppe in Offenbach. Von dort ging es zum Abschiedspicknick in den Frankfurter Stadtteil Bergen-Enkheim, bevor er beim Entree Hohe Straße, mit dem ersten Stempel im Pilgerpass, auf die Via Regia einbog. Diese alte Handelsroute führt als Pilgerweg seit vielen Jahrhunderten von Kiew über Trier, Reims, Orléans und Bordeaux bis nach Santiago de Compostela und Finisterre. Mit Fahrradstraßen-Qualitäten rechnet Lemke unterwegs eher nicht: „Wenn ich mit dem Rad nicht weiterkomme, wird geschoben und ich gehe zu Fuß weiter.“ Er kalkuliert mit rund 50 Kilometern pro Tag. Durch seine alltäglichen Fahrten, die sich auf jährlich etwa 7.000 Kilometer summieren, ist der Architekt gut im Training.     

Was genau ihn auf der Reise erwartet, wird sich zeigen – auch die Übernachtungen in Pensionen, Pilgerherbergen und auf Zeltplätzen sind nicht vorgebucht. Das „Warum“ dagegen steht fest: „Ich habe schon länger den Wunsch, einfach loszuradeln, mir viel Zeit zum Nachdenken zu nehmen und den Weg auf allen Ebenen zu erfahren.“ Ulrich Lemke ist offen für Überraschungen – im Außen wie im Innen: „Für mich als Planer ist es schön, mal kein Konzept zu haben.“

Wer mehr über die Reise wissen möchte, kann auf Facebook oder Instagram vorbeischauen: 

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