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Stadt Offenbach

Sonnige Aussichten für die städtische Energiebilanz

20.10.2023 – Im Jahr 2022 hatte die Stadtverordnetenversammlung den Magistrat beauftragt, möglichst alle Gebäude im Eigentum der Stadt Offenbach, also sowohl der Stadtverwaltung als auch der städtischen Gesellschaften, mit Photovoltaikanlagen auszustatten. Damit dieses Großprojekt gestemmt werden kann, hatte Oberbürgermeister Dr. Felix Schwenke vor geraumer Zeit der Stadtwerke Offenbach Holding GmbH die Federführung für diese Aufgabe übertragen.

Konkret geht es um die die Planung, Projektierung, Baubegleitung und den Betrieb von Photovoltaikanlagen und anderen Anlagen aus dem Bereich erneuerbarer Energien auf städtischen oder stadtkonzerneigenen Bestandsdächern und Neubauten im Stadtgebiet Offenbach. Jetzt steht ein erster Fahrplan für die Umsetzung.

Bei der Umrüstung ihrer Fahrzeugflotte auf klimafreundlichen Strom sind die Stadtwerke Offenbach schon weit vorangekommen: Viele Nutzfahrzeuge tanken bereits Strom, bei der GBM sind es inzwischen 100 Prozent, viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bei ihren Dienstfahren mit E-Fahrzeugen unterwegs, und rund die Hälfte der städtischen Busflotte wird von einem Akku angetrieben.

45 Anlagen bis 2027

„Offenbach wird in Zukunft die kostenlose Sonnenenergie noch viel stärker nutzen, um die Ziele des städtischen Klimaschutzprogramms zu erreichen“, sagt Oberbürgermeister Schwenke, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der SOH ist. „Wir haben ein großes Potenzial an brachliegenden eigenen Dächern, um Strom zum Selbstverbrauch oder zur Vermarktung, bevorzugt gemeinsam mit der EVO, zu erzeugen. Damit machen wir uns als Stadt zudem unabhängiger von der Strompreisentwicklung. Mit der Umsetzung habe ich die Stadtwerke Offenbach Holding GmbH betraut, weil diese bereits seit einigen Jahren über eigene Photovoltaikanlagen auf ihren Dachflächen verfügt und entsprechende Expertise hat. Das hat zudem den Vorteil, dass die Wertschöpfung regional stattfindet und bei uns bleibt“, führt der Oberbürgermeister weiter aus. Das Ziel lautet jetzt: „Bis zum Jahr 2027 sollen 45 Anlagen auf den Dächern städtischer Liegenschaften die Kraft der Sonne als klimafreundliche und rentable Energiequelle nutzen, vorausgesetzt, das benötigte Material ist am weltweiten Markt verfügbar.“ so OB Schwenke. „Wir kommen also vom Reden ins Handeln und werden mit rund zehn Anlagen pro Jahr zählbare Fortschritte erzielen.“

Stadtwerke betreiben bisher neun Anlagen in Offenbach

„Wir freuen uns sehr über den Auftrag, diese zukunftsweisende Aufgabe zu übernehmen“, sagt SOH-Geschäftsführer Peter Walther. „Strom aus erneuerbaren Energien zu produzieren, ist eine sinnvolle Ergänzung zu unseren bisherigen Anstrengungen, die Emissionen in der Stadt deutlich zur reduzieren. Bei der Umsetzung werden wir eng mit unseren Fachleuten in unseren Töchterunternehmen GBM, OPG und GBO zusammenarbeiten, die bereits Erfahrungen bei solchen Photovoltaik-Projekten gesammelt haben. Bisher betreiben wir bereits neun Anlagen in Offenbach. Unsere Standorte GBO in der Jacques-Offenbach-Straße und auch den mit einem deutlich höheren Energiebedarf arbeitenden Stadtservice in der Daimlerstraße können wir in den sonnenreichen Sommermonaten komplett über den Strom von den dortigen Anlagen decken“, sagt Walther. Nach ersten groben Schätzungen könnten wir mit den angepeilten 45 Anlangen mehr als 5 Millionen Kilowatt Strom erzeugen. Dafür planen wir ein Investitionsvolumen von jährlich 1,3 Millionen Euro für die nächsten vier Jahre ein.“

Strom wird vorrangig in Immobilien selbst genutzt

Ein Großteil der Dächer wird im Auftrag der SOH durch einen Experten der GBM Service GmbH bewertet. Für diese Flächen wird nun ein Plan ausgearbeitet, in welcher Reihenfolge sie mit Solarmodulen bestückt werden können. Geplant ist, insofern die benötigten Photovoltaikmodule lieferbar sind, in 2024 die ersten Anlagen zu errichten.

Der Strom, der dann von den Dächern der städtischen Gebäude fließt, also von Schulen, Kitas, Turnhallen oder Verwaltungsgebäuden, wird vorrangig in den Immobilien selbst verbraucht. Energie, die auf den Dächern der Stadtwerke-Tochter GBO Gemeinnützige Baugesellschaft mbH Offenbach produziert wird, soll nach aktuellem Stand des Projektes in das örtliche Netz eingespeist werden. Perspektivisch sollen die Anlagen auf den Dächern der GBO für ein Mieterstrommodell genutzt werden, aktuell gibt es hierfür noch keine ausgereiften Regelungen.

Die EVO AG ist als örtlicher Energieversorger und verlässlicher Partner in die Projektarbeit eingebunden und unterstützt die Photovoltaik-Offensive als Beitrag zum Klimaschutz in Offenbach.

Bestehende Photovoltaikanlagen der Stadtwerke

Die Stadtwerke Offenbach betreiben bisher neun Photovoltaikanlagen im Stadtgebiet: Die jüngste ist auf dem Dach des Standorts der GBO in der Jacques-Offenbach-Straße installiert. Drei Photovoltaikanlagen sind auf Dächern der Daimlerstraße installiert, zwei stehen auf GBO-Liegenschaften in der Hugo-Wolf-Straße und jeweils eine ist auf dem Sitz der Stadtwerke an der Senefelderstraße, auf dem Busdepot der Hebestraße und auf dem Dach des Deutschen Ledermuseums an der Frankfurter Straße.

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