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Stadt Offenbach

Betriebsbesuch in der Ledermanufaktur von Marlon Navarro in Offenbach

Gemeinsam mit einer Gruppe von freigestellten Schülerinnen und Schülern der Abgangsklassen der Ernst-Reuter-Schule Offenbach besuchten die Projektmitarbeiterinnen des Übergangsmanagements Schule-Beruf die Ledermanufaktur von Marlon Navarro in Offenbach. Der Besuch mit hohem Praxisbezug brachte neben beruflicher Orientierung auch jede Menge Spaß mit sich. Vor allem aber sollte die Veranstaltung das Interesse der Schülerinnen und Schüler an handwerklichen Berufen wecken.

Vitrine mit Ausstellungsstücken von MARLON NAVARRO Leather Gods

Betriebsbesuch und Workshop am 21. Juni 2022

Angekommen beim Shop und Workshop-Raum von Herrn Navarro, fielen einem sofort die ansprechenden Lederprodukte in der Vitrine ins Auge. Dass es sich um Einzelstücke höchster Qualität handelt, wurde beim Betreten des Raums - einer Mischung aus Werkstatt, Verkaufsraum und Wohnzimmer - noch deutlicher.

Werkstattteil der Manufaktur von Marlon Navarro

Auf einen herzlichen Empfang folgte ein Rundgang, bei dem Herr Navarro kurz auf die Produkte und Maschinen einging. Danach erzählte Herr Navarro, welcher das Sattlerhandwerk seinerzeit in seiner Heimat Kuba erlernt hatte, etwas zur Geschichte der Gründung seiner Manufaktur.

Herr Navarro erläutert die Funktionsweisen einer Ledermaschine
Ein Stück Schweineleder (links) und Exotenleder (rechts)

So vielseitig kann Leder sein

Das Interesse, erst einmal geweckt, holte Herr Navarro verschiedenste Ledervarianten aus seinem Arsenal. Neben klassischem Rindsleder konnten die Schülerinnen und Schüler Stücke von Exotenleder wie Krokodilleder, Straußenleder oder gar Leder vom Stör bestaunen.

Dabei ging Herr Navarro auf die Eigenschaften und erforderlichen Behandlungsverfahren der unterschiedlichen Lederarten ein. Im Anschluss daran sagte er etwas zu seinen zahlreichen Ledermaschinen. Neben neuesten High-End-Geräten waren auch Modelle der vergangenen Jahrhunderte vertreten. Interessanterweise brachten die neuesten Maschinen nur wenige Features mit sich, deren Vorhandensein nicht zwingend notwendig wäre.


Nach dem fachtheoretischen Teil folgte erst eine Pause mit Snacks und selbstgemachter Limonade, die Herr Navarro den Schülerinnen und Schülern bereitstellte.


Probieren geht über studieren

Gestärkt und voller Tatendrang ging es dann ans Eingemachte. Jede Schülerin und jeder Schüler erhielt eine Auswahl an Materialien, die sie für die Herstellung eines Armbandes und eines Schlüsselanhängers nutzen sollten. Unter der Anleitung von Herrn Navarro konnten die Schülerinnen und Schüler die einzelnen Arbeitsschritte selbst ausführen und somit ihr eigenes Werk gestalten. Der Vorgang reichte jeweils von der Rundung der Schnittkanten mit einem Ablassmesser über das Versiegeln der Oberfläche bis hin zum Stanzen der eigenen Initialen.

Schüler arbeiten an ihrem Lederprodukt
Herr Navarro führt die einzelnen Arbeitsschritte vor

Geschafft!

Die Arbeit am Material erforderte Präzision und handwerkliches Geschick. Schließlich gelang es jedoch allen Teilnehmenden, zufriedenstellende Arbeitsergebnisse in Form von persönlichen Unikaten zu erzielen.

Es hat viel Spaß gemacht heute, können wir das wiederholen?" - "Dieser Tag hat mich darin bestärkt, diesen Beruf zu ergreifen!" - "Ich würde gerne ein Praktikum hier machen.

Jugendliche bei der abschließenden Feedbackrunde

In jedem Fall wurde deutlich, dass auch ein Job im Handwerk viele Anreize mit sich bringt.

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