Über 150 Nationen leben in Offenbach. Die Vielfalt an Sprachen spiegelt sich auch in den Bildungseinrichtungen der Stadt wider und stellt diese vor Herausforderungen, insbesondere in der Elternarbeit. Um die Zusammenarbeit zwischen pädagogischen Fachkräften und Eltern zu verbessern, vermittelt das Bildungsbüro der Volkshochschule seit 2015 Muttersprachler als ehrenamtliche Dolmetscherinnen und Dolmetscher an Offenbacher Kitas und Schulen.
Hintergrund
Gerade bei Familien mit einer Zuwanderungsgeschichte gibt es sprachliche Hürden, so dass Einladungen zu Gesprächen oder zu Informationsabenden oft nicht wahrgenommen werden. „Um den Bildungsauftrag angemessen erfüllen zu können, ist eine Zusammenarbeit mit Eltern unerlässlich. Die Bildungseinrichtungen in der Stadt sehen sich aber oftmals mit Sprachbarrieren konfrontiert. Das Bildungsbüro der Volkshochschule hat hier den Bedarf erkannt und eine Lücke im Angebot geschlossen. Mich freut, dass wir damit einen Beitrag zur Elternarbeit in der Stadt leisten“, sagt Bildungsdezernent Paul-Gerhard Weiß.
Keine Kosten für Kitas und Schulen
Für das Angebot wurden Mittel im Haushalt der Volkshochschule bereitgestellt.
Für Kitas und Schulen entstehen deshalb keine Kosten.
Datenschutz und Schweigepflicht
Alle ehrenamtlichen Dolmetschenden unterschreiben eine Vereinbarung, in der ihre Aufgaben benannt sowie Datenschutz und Verschwiegenheit geregelt werden. Über die Namen der Dolmetschenden hinaus werden keine Kontaktdaten an Bildungseinrichtungen übermittelt.
Qualifizierung der Dolmetschenden
Als Dolmetscherinnen und Dolmetscher fungieren u.a. Mitarbeitende aus Beratungsstellen und Bildungsprojekten, Familienbegleiter, aber auch Studierende, Dozenten sowie Bürgerinnen und Bürger, die sich ehrenamtlich engagieren möchten. Die Ehrenamtlichen sind Sprach- und oftmals auch Kulturvermittler. Sie werden – in Abgrenzung zu professionellen Dolmetschern – aber nicht vor Gericht oder zur Übersetzung von Urkunden eingesetzt. Sie sind bei den Übersetzungen der Objektivität und Allparteilichkeit verpflichtet und müssen eigene Grenzen erkennen und einhalten. Dieses Rollenverständnis wurde bislang über 30 Dolmetschende in einer Qualifizierung der Volkshochschule und Freiwilligenzentrum Offenbach vermittelt. Darüber hinaus wurden arbeitserleichternde Techniken, Hilfestellungen zum Umgang mit konflikthaften und emotional schwierigen Situationen gegeben sowie schulrelevante Themen, wie z.B. Inklusion oder das Offenbacher Schulsystem, vertieft. Die Qualifizierung wurde von der Volkshochschule in Kooperation mit dem Freiwilligenzentrum Offenbach e.V. durchgeführt. Eine Fortsetzung ist geplant.
Verfügbare Sprachen
Albanisch, Äthiopisch, Arabisch, Armenisch, Berberisch, Bosnisch, Bulgarisch, Dari, Englisch, Eritreisch, Farsi, Griechisch, Hindi, Italienisch, Kroatisch, Kurdisch, Lettisch, Marokkanisch, Moldawisch, Paschtu, Polnisch, Portugiesisch, Roma/Romanes, Rumänisch, Russisch, Serbisch, Spanisch, Syrisch, Tschechisch, Türkisch, Ukrainisch und Urdu. (Stand: März 2023)
Anforderungsformular
Bildungseinrichtungen müssen mindestens vier Werktage vor einem Gesprächstermin eine Anfrage nach ehrenamtlichen Dolmetschenden an das Bildungsbüro stellen. Eine Anfrage erfolgt ausschließlich über das Online-Formular.
Eine Anfrage per Telefon oder E-Mail kann nicht bearbeitet werden.
Bitte informieren Sie die Eltern, dass ein ehrenamtliche Laiendolmetschender bei dem Gespräch anwesend sein wird. Vielen Dank!
Anfrage für einen ELDO
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