Entwicklungen am Stellwerk in der Bismarckstraße
Die Stadt Offenbach hat die Liegenschaft Bismarckstraße 118 erworben. Sie will den Bereich rund um das historische Stellwerk neu ordnen. Entstehen soll ein öffentlicher Platz und ein neuer Übergang von der südlichen Innenstadt ins Senefelder Quartier. Das Stellwerk soll als prägendes Element im Stadtraum sichtbar und neu genutzt werden. Auf dem östlichen Grundstücksteil entwickelt die GBO ein gemeinschaftliches Miet-Wohnprojekt. Die Stadt verfolgt zudem das Ziel, gemeinschaftliches Wohnen als Thema in Offenbach zu verankern.
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Großer Frankfurter Bogen-Sommer: Veranstaltung "Platz am Stellwerk"
Vom 26. August bis zum 4. September 2022 fanden am Stellwerk Veranstaltungen zum Thema „gemeinschaftliches Wohnen“ statt. Bürgerinnen und Bürger kamen mit der Stadt ins Gespräch und informierten sich über das Vorhaben der Gemeinnützige Baugesellschaft mbH Offenbach (GBO). Zudem wurden die Ergebnisse des freiraumplanerisch-städtebaulichen Wettbewerbs der Stadt erneut sowie des Ideenwettbewerbs der GBO erstmalig präsentiert.
Wohninitiativen und Interessierte hatten die Möglichkeit, ihre Gruppe in einem Speed-Dating vorzustellen und neue Mitbewohnerinnen und -bewohner zu finden.
Entwicklung der Bismarckstraße schreitet voran
Der Abbruch der Bestandsgebäude an der Bismarckstraße ist abgeschlossen. Im Sommer hat die Gemeinnützige Baugesellschaft mbH Offenbach (GBO) das Stellwerk einer behutsamen Schadstoffsanierung unterzogen.
Hintergrund
Anfang 2018 erwarb die Stadt Offenbach im Rahmen des Städtebauförderprogramms „Sozialer Zusammenhalt“ die Liegenschaft. Hier sollen eine öffentliche Grünfläche sowie ein gemeinschaftlich genutztes Wohnprojekt entstehen, welches zusammen mit der Offenbacher Projektentwicklungsgesellschaft (OPG) realisiert wird. Das historische Stellwerk soll als städtisches Kleinod im Stadtraum sichtbar gemacht und einer neuen, lebendigen Nutzung zugeführt werden.
Städtebaulich-landschaftsplanerischer Wettbewerb
Zur Neukonzeption des Grundstücks lief zuletzt ein städtebaulich-landschaftsplanerischer Wettbewerb. Dieser umfasste als Ideenbereich auch einen Teil des Busbahnhofs sowie die nördlich der Bismarckstraße liegende Grünfläche des historischen jüdischen Friedhofs. Zudem berücksichtigte er die im Zuge der Umgestaltung voraussichtlich notwendige neue Verkehrsführung der Bismarckstraße. Im Vorfeld des Wettbewerbs wurden im Juni 2021 die Interessen und Vorschläge der Offenbacher Bürgerinnen und Bürger erfragt. Die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung können Sie unten einsehen.
Ausstellung Ideen-Wettbewerb
Die Ergebnisse des Wettbewerbs wurden in einer ersten Ausstellung zwischen dem 4. und 14. Juli 2022 im Rathaus präsentiert. Sie werden im Rahmen der Veranstaltungsreihe zum Großen Frankfurter Bogen-Sommer erneut vor Ort in der Bismarckstraße öffentlich gemacht.
Parallel zu dem Freiraumwettbewerb sammelte die GBO Vorschläge zu Grundriss und Größe des Gebäudes für das gemeinschaftliche Wohnen. Bei der Jurysitzung, die ebenfalls am 10. Juni stattfand, konnte der Entwurf des Büros Gerstner Kaluza Architektur GmbH überzeugen. Auch die Ergebnisse dieses Wettbewerbs werden bei der Veranstaltungsreihe präsentiert
Rückblick Bürgerbeteiligung
Nach Abschluss der Bestandsaufnahme und Ideensammlung wurden die Ergebnisse ausgewertet und zusammengefasst. Sie können im unten stehenden PDF eingesehen werden. Die Ergebnisse der Beteiligung wurde den Teilnehmenden des freiraumplanerisch-städtebaulichen Wettbewerbs zur Verfügung gestellt und gingen so mit in die Konzeption ein.
Bestandsituation und Planungsziele für die Freifläche
Grundsätzliche Überlegungen:
- Die Flächen beidseits der Bismarckstraße haben verschiedene Anbindungen: in Richtung der Stadteile südlich und nördlich der Bahn, Hauptbahnhof, Busbahnhof, Martin-Luther-Park. Die Flächen sind geprägt vom starken Durchgangsverkehr auf der Bismarckstraße. Diese bildet derzeit eine große Barriere.
Die Verbindung zwischen Bahnunterführung und Groß-Hasenbach-Straße ist eine Hauptachse des Fuß- und Radverkehrs. - Die Grünflächen nördlich der Bismarckstraße bieten kaum Aufenthaltsqualität und sind auch nicht gut gepflegt. (Die Randbereiche werden vermutlich als Toilette missbraucht.) Südlich der Bismarckstraße sind kaum genutzte betonierte Flächen mit alten Gestaltungselementen.
Die begrünte Böschung des Bahndamms wirkt sich gestalterisch kaum auf das Umfeld aus und hat auch keine ökologische sowie stadtklimatische Bedeutung. - Zwei Baufelder sollen die neu zu konzipierenden öffentlichen Grün- und Freiflächen räumlich fassen, die im Wettbewerb hinsichtlich ihrer Größe und Anbindung an den Freiraum zu definieren sind. Neben dem Brandwandabschluss der Bismarckstraße 118 ist dies ein Baufeld auf dem heutigen Busbahnhof.
- Nutzungen mit halböffentlichem Charakter wie Gastronomie, Kultur-, Vereins- und Gemeindeleben am Rand der Flächen sind erstrebenswert: Im an die Brandwand angrenzenden Baufeld ist ein gemeinschaftliches Wohnbauprojekt vorgesehen.
- Spielangebote für Kinder eignen sich aufgrund der Unfallgefahr durch den Straßenverkehr nicht. Zudem existieren zwei Spielplätze in unmittelbarer Nähe. Angebote für Erwachsene oder Jugendliche sind dagegen erwägenswert.
Freiraumplanerische Ziele
- Die Bestandsgrünflächen nördlich der Bismarckstraße sollen durch die Neuordnung der vorhandenen Strukturen unter Beibehaltung des Baumbestands aufgewertet werden.
Auflichtung und Einbeziehung der Randbereiche, um „Restflächen“, die regelmäßig Müllablagerungen anziehen zu beseitigen und eventuell zukünftigen vorzubeugen. - Insgesamt soll mehr Grün auf den Flächen südlich der Bismarckstraße entstehen und damit ein nachhaltiges Regenwassermanagement gefördert werden.
Attraktive grünplanerische Gestaltung des Übergangs angrenzender privater zu den öffentlichen Grünflächen.
Städtebauliche Ziele
- Definition der Übergänge zwischen privaten und öffentlichen Bereichen, hinsichtlich der Freiflächen und hinsichtlich der Erdgeschosszone der Gebäude.
- Unabhängige (öffentliche) Zugänglichkeit und Sichtbarkeit des Stellwerks sicherstellen.
- Vorschläge entwickeln für die Nutzung und Belebung des Hochbunkers.