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Stadt Offenbach

Startschuss zur Erstellung des kommunalen Wasserkonzeptes

28.10.2022 – Der Wasserverbrauch ist angestiegen, gleichzeitig ist der Grundwasserpegel aufgrund geringerer Niederfälle gesunken. Die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung wird daher zu einer immer größeren Herausforderung.

Die Versorgung mit Trinkwasser erfolgt in Offenbach über den Zweckverband Wasserversorgung Stadt und Kreis Offenbach (ZWO) ausschließlich über Grundwasser. 2016 bis 2021 gab es nur geringe Niederschläge und durch sehr warme, teilweise schon im Frühjahr beginnend bis in den Herbst reichende, heiße Sommer ist der Wasserverbrauch angestiegen. Durch den Klimawandel ist zu erwarten, dass es ausgesprochene Trockenjahren wie in 2018 bis 2021 in Zukunft häufiger geben wird. „Die ausfallenden Niederschläge führen zum Absinken der Grundwasserstände. Auch in diesem Jahr 2022 hat sich diese Entwicklung leider fortgesetzt“, erklärt Bürgermeisterin Sabine Groß.

Die Tagesverbräuche und die sogenannten Spitzenverbräuche sind, der Höhe als auch Zeitdauer nach, stark gestiegen. Das hat dazu geführt, dass die Wasserrechte des ZWO zu 99 Prozent ausgelastet wurden und auch die Grundwasserpegel sich nur sehr langsam oder gar nicht erholen konnten. Die Versorgung mit Trinkwasser wird in einer stark wachsenden Region wie dem Rhein-Main-Gebiet daher zu einer immer größer werdenden Herausforderung.

Kommunales Wasserkonzept für Offenbach

Für die Stadt Offenbach am Main soll es ein kommunales Wasserkonzept geben. Das Projekt startete mit einer ersten Sitzung Ende September auf Einladung des Zweckverband Wasserversorgung Stadt und Kreis Offenbach ZWO im Kreishaus Dietzenbach. „Wir arbeiten gemeinsam mit dem ZWO an einem kommunalen Wasserkonzept. Ziel ist die Bestandsaufnahme von Wasserangebot und Wassernutzung“, so Bürgermeisterin Groß. Hierfür werden alle derzeitigen Nutzungen von Trink-, Brauch- und Regenwasser innerhalb der Stadt betrachtet. Dies umfasst unter anderem Haushalte, Industrie, Gewerbe, Landwirtschaft, Sportplätze und Grünflächen. Für die zukünftige Wassernutzung werden Prognosen erstellt. Daraus wird eine Wasserbilanz für den heutigen Zeitpunkt und die Jahre 2030 und 2050 erstellt. Im Rahmen der Erstellung Kommunaler Wasserkonzepte wird auch geprüft werden wo Trinkwasser beispielsweise durch Regenwasser ersetzt werden kann“, erläutert Bürgermeisterin Groß das Engagement aller Kommunen des Zweckverbands. Für dessen gesamtes Versorgungsgebiet soll es ergänzend ein regionales Konzept geben. Bürgermeisterin und Klimadezernentin Sabine Groß nahm mit Mitarbeitenden der Stadtverwaltung an der Sitzung teil.

Auf der Veranstaltung wurden die Ziele, Inhalte und nächsten Bearbeitungsschritte für die Erstellung des kommunalen Wasserkonzeptes vorgestellt.

Von Oktober bis Dezember 2022 finden die Gespräche zur Datenerhebung in den Kommunen statt. Anfang 2024 werden erste Arbeitsergebnisse in einer zweiten Gesprächsrunde zwischen ZWO und den Kommunen besprochen. Mit dem finalen Konzept wird Ende 2024 gerechnet.

„Die Verfügbarkeit und der nachhaltige Umgang mit der Ressource Wasser sind essentiell für die Sicherung der Lebensgrundlagen der Bevölkerung, die biologische Vielfalt und die weitere gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung in der Region. Heute getroffene Grundlagenentscheidungen werden die Bewirtschaftung der Wasserressourcen und die Sicherstellung der Wasserversorgung und damit auch die Region auf lange Zeit prägen. Das Thema Verfügbarkeit von Wasser ist aktuell im Kreis Offenbach schon akut. So konnte der ZWO die Versorgung eines geplanten neuen Baugebietes in Seligenstadt nicht sicherstellen. Ohne diese Versorgungssicherheit können neue Bauvorhaben nicht umgesetzt werden. Das zeigt deutlich, dass wir uns intensiv der Frage der Versorgungssicherheit mit Wasser widmen müssen. Von daher danke ich dem Umweltministerium des Landes Hessen, das die Erstellung der Kommunalen Wasserkonzepte fördert“, so Groß.

Hintergrund

Ende September 2022 bewegten sich die Grundwasserstände in Hessen an 39 Prozent der Messstellen auf einem sehr niedrigen Niveau (Vormonat 60 Prozent). Rund 22 Prozent der Messstellen wiesen unterdurchschnittliche Grundwasserstände auf (Vormonat 22 Prozent). Durchschnittliche Grundwasserstände wurden an 31 Prozent der Messstellen beobachtet (Vormonat 13 Prozent). Überdurchschnittliche oder sehr hohe Grundwasserstände wurden nur an 3 Prozent bzw. 1 Prozent der Messstellen registriert (Vormonat 0 Prozent bzw. 1 Prozent). An 4 Prozent der Messstellen lagen keine aktuellen Daten vor. Im Vergleich zum Vorjahr lagen die Grundwasserstände Ende September an 79 Prozent der Messstellen auf einem niedrigeren Niveau als vor einem Jahr.



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