Infos und Tipps: Wasser sparen

Gemüse oder Obst waschen oder schnell einen wenig verschmutzen Teller abspülen. Und schon sind ein bis zwei Liter kostbares Leitungswasser im Abfluss verschwunden. Mit einer Schüssel kann man das Wasser auffangen und die Blumen gießen. Auch über das (abgekühlte) Kochwasser vom Eier- oder Kartoffeln kochen, freuen sich die Pflanzen. 
Bei 2 Litern Wasser pro Tag, sammelt man so 730 Liter Wasser im Jahr. In der Stadt Offenbach mit rund 140.000 Einwohnern käme die stolze Summe von 102,2 Millionen Liter Wasser zusammen.

36 Prozent des im Haushalt genutzten Trinkwassers wird für die Körperpflege (Baden und Duschen) verwendet (Quelle Umweltbundesamt). Für ein Vollbad werden, je nach Wannengröße, rund 140 Liter Wasser benötigt. Beim Duschen verbraucht man nur die Hälfte des Wassers. Aber bei einer Dauerberieselung in der Dusche von mehr als 12 Minuten, kommt man schnell auf die Menge eines Vollbades.
Wieviel bezahlt man nun für eine warme Dusche?
Das hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel von der Wassertemperatur, der Menge des Wassers, die durch den Duschkopf fließt, wie lange man duscht, Kosten für das Abwasser und dem Energieträger, mit dem das Wasser erwärmt wird.

Die Menge des Wassers, die durch den Duschkopf fließt, kann man ganz einfach selber berechnen. Einen 10-Liter-Eimer in die Dusche stellen und per Stoppuhr die Zeit berechnen, bis sich der Eimer gefüllt hat. Hat man 50 Sekunden gebraucht, hat der Duschkopf einen Wasserdurchlauf von 12 Litern pro Minute:

600:50 = 12 Liter pro Minute
Ein Wasserdurchlauf von 12 Liter pro Minute ist recht hoch – hier hilft ein Sparduschkopf.

Multipliziert man nun den Wasserdurchlauf mit der Duschdauer, erhält man den Wasserverbrauch für jede Dusche:

12 Liter pro Minute x 12 Minuten = 144 Liter

Duscht man nur 8 Minuten lang, verbraucht man 48 Liter weniger pro Duschgang. 

Ein fiktives Rechenbeispiel:

Bei einem Duschwasserdurchlauf von 10 Litern pro Minute, einer täglichen Duschdauer von 12 Minuten bei 38 Grad Celsius und einem Wasserpreis von 2,46 Euro pro Kubikmeter, zahlt man jährlich rund 180,- Euro bei Fernwärme (hinzu kommen natürlich noch die Energiekosten).
Verkürzt man die Duschdauer um 2 Minuten spart man rund 30 Euro im Jahr. Verkürzt man die Duschdauer um 2 Minuten und den Duschwasserdurchlauf auf 8 Liter spart man rund 60 Euro im Jahr.

Also zusammengefasst: Die Dusche beim Einseifen ausmachen, Duschsparkopf anbringen oder einfach etwas kürzer Duschen - das spart viel Geld am Ende des Jahres.

Bei einem tropfenden Wasserhahn stört nicht nur das Geräusch, auch die Wasserkosten steigen. Fällt pro Sekunde ein Tropfen aus dem Hahn, ist nach fünfeinhalb Stunden ein Liter Wasser plätschernd, aber ungenutzt im Abfluss verschwunden. Auf das Jahr übertragen ergeben sich dadurch rein rechnerisch Kosten für 1.580 Liter Wasser.

Geschirrspülmaschinen sind sparsamer als Handspüler: Um zwölf Gedecke von Hand zu spülen, wird bis zu 50 Liter Wasser benötigt. Um das Wasser zu erwärmen, braucht es beim Spülen von Hand 2,5 kWh Strom. Für die gleiche Menge Geschirr braucht eine Geschirrspülmaschine durchschnittlich aber nur etwa 19 Liter Wasser und lediglich 1,4 kWh Strom. Mit einer Geschirrspülmaschine kann bis zu 31 Liter kostbares Trinkwasser und 1,1 kWh Strom gespart werden. Dass die Spülmaschine nur voll beladen gestartet werden soll, um Wasser und Geschirrspülmittel optimal zu nutzen, versteht sich von selbst. Vorspülen des Geschirrs unter fließendem Wasser ist nicht nötig und daher eine Verschwendung.

Es muss es nicht immer eine Vollwäsche sein: Schätzungsweise 900 Millionen Mal waschen die Deutschen ihre Autos im Jahr. Pro Waschgang werden dabei neben Reinigungsmitteln etwa 200 Liter Wasser benötigt, um Öle, Fette, Teer, Ruß und Schwermetallstäube zu entfernen. Oft reicht es aus, Scheiben und Leuchten zu reinigen. Damit keine Schadstoffe in die Umwelt gelangen, sollte das Auto ausschließlich auf Waschplätzen und in Waschanlagen gereinigt werden. Dort wird das Abwasser gereinigt und ein großer Teil des Wassers wird im Kreislauf geführt. Besonders Wasser schonende Waschanlagen lassen sich am “Blauen Engel” erkennen.

Temperaturen weit über 30 Grad sind mittlerweile in den Sommermonaten keine Seltenheit mehr. Garten- oder Balkonbesitzer schauen mit Sorge auf ihre Gemüsepflanzen und Blumen.  Die Regentonnen sind schon seit Wochen leer, zum Bewässern der Pflanzen bleibt nur noch Leitungswasser. Erste Landkreise haben das in diesem Jahr schon untersagt. Hier kann das Mulchen, also den Boden mit organischem Material bedecken, etwas helfen. Rasenschnitt eignet sich dafür sehr gut. So trocknet der Boden in den Sommermonaten nicht so schnell aus und wird mit Nährstoffen versorgt.