Inhalt anspringen

Stadt Offenbach

Stolpersteine in Offenbach

„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, heißt es im Talmud. Mittlerweile liegen über 214 von über neunzigtausend Stolpersteinen, die der Kölner Künstler Gunther Demnig zur Erinnerung an die Opfer des NS-Terrors seit 1996 europaweit in 1.800 Kommunen verlegt hat, in Offenbach.

Zehn mal zehn Zentimeter groß sind die Messingplatten, die sich auf Gehwegen in zahlreichen Orten Europas und natürlich auch in Offenbach finden lassen. Sie markieren die Leerstellen, die der Nationalsozialismus hinterlassen hat. Eben jene Häuser, in denen vom NS-Regime verfolgte Menschen lebten, bis sie zur Emigration gezwungen oder deportiert und ermordet wurden. Verfolgt, weil sie Juden, Roma, Sinti, Gewerkschaftler, Kommunisten, Zeugen Jehovas oder körperlich beziehungsweise psychisch eingeschränkt waren. Wer an den Stolpersteinen stehen bleibt erfährt, wer in der jeweiligen Adresse lebte, nicht mehr als einen Namen, Geburts- und wenn vorhanden Todestag oder eine kurze Information über den weiteren Verbleib. 

Jeder Bürgerin oder jeder Bürger kann einen solchen Stein setzen lassen, zum Beispiel für eine jüdische Familie aus der Nachbarschaft, die deportiert und ermordet wurde. Firmen, Vereine oder Schulklassen können Pate eines Stolpersteins werden und so zum Beispiel an einen ehemaligen Schüler der Schule erinnern. Es ist auch möglich, das Projekt finanziell zu unterstützen, ohne einen eigenen Vorschlag zu haben. Die Geschichtswerkstatt hat dazu eine Liste mit weiteren Namen. Ein Stolperstein kostet 120 Euro.

Es ist nicht immer einfach, etwas über die betroffenen Menschen und ihr Leben zu erfahren. Die Geschichtswerkstatt sucht daher Personen aus dem Umfeld und der Nachbarschaft, die etwas über die Menschen mitteilen können, auch aus Erzählungen von Eltern und Großeltern.

Wenn Sie Pate für einen Stolperstein werden möchten, Vorschläge für weitere Stolpersteine oder Wissen bzw. Informationen über verfolgte Personen aus Offenbach weitergeben können, wenden Sie sich bitte an:

Barbara Leissing - Offenbacher Str. 81, 63165 Mühlheim
Tel.: 06108 / 82 49 05, E-Mail: leissingbgmailcom

Das Projekt Stolpersteine wird unterstützt von Ver.di Kreisvorstand Offenbach


Arolsen Archives - internationales Zentrum über NS-Verfolgung

Viele weitere Verstorbene warten darauf, dem Vergessen entrissen zu werden. Die Sammlung der Arolsen Archives internationales Zentrum über NS-Verfolgung beinhaltet Hinweisen zu rund 17,5 Millionen Menschen aus den verschiedenen Opfergruppen des NS-Regimes. Ein großer Teil der rund 30 Millionen Dokumente ist inzwischen im Online-Archiv der Arolsen Archives verfügbar. Die Zahl der suchbaren Namen und Stichworte wächst kontinuierlich.

Sie möchten das Online-Archiv verbessern und mithelfen? Bei der Crowdsourcing-Initiative #everynamecounts können Sie Namen und Daten von bereits gescannten historischen Dokumenten digital erfassen, damit diese in Zukunft im Online-Archiv gefunden werden können.


Erinnerungen an Opfer des Nazi-Terrors in Offenbach

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise