Salafisten und Jihadisten: Goethe Lecture am 25.4.2016
Am 25. April 2016 sprach Prof. Dr. Susanne Schröter, Professorin für Ethnologie kolonialer und postkolonialer Ordnungen vom Exzellenzcluster "Normative Ordnungen" an der Goethe Universität Frankfurt über das Thema: Salafisten und Jihadisten - die `jungen Wilden´ der UMMA.
Mehr über den Vortrag
Salafismus und Jihadismus sind Spielarten eines weltweit operierenden, religiös begründeten Extremismus, der seit einigen Jahren auch in Deutschland viele Anhänger findet. Obwohl die salafistische Ideologie häufig von Älteren geteilt wird, zeigt sie sich doch vorwiegend in Gestalt einer Jugendbewegung mit eigener Musik, Sprache, Kleidung und Symbolik. In provokativen Statements inszenieren sich junge Salafisten und Salafistinnen als Rebellen gegen die nichtmuslimische Mehrheitsgesellschaft sowie gegen traditionelle oder progressive Muslime, denen sie vorwerfen, sich von den Grundlagen des Islam entfernt zu haben. Sie lehnen Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und die Gleichberechtigung der Geschlechter ab und streben eine totalitäre Ordnung an, von der sie sich eine Lösung sozialer und politischer Probleme und mehr Gerechtigkeit erhoffen.
Mehr über die Referentin
Susanne Schröter ist Professorin für Ethnologie kolonialer und postkolonialer Ordnungen, Direktorin des Instituts für Ethnologie, Direktorin im Cornelia Goethe Centrum für Geschlechterforschung und Vorstandsmitglied des Deutschen Orient-Instituts.
Am Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ gründete sie im Jahr 2014 das Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam (FFGI), dessen Leiterin sie auch ist. Zu ihren jüngsten Publikationen gehört die Studie „Gott näher als der eigenen Halsschlagader“ über fromme Muslime in Deutschland, für die sie von 2011 bis 2015 in Wiesbaden mit 130 Muslimen sowie mit Verantwortlichen aus Politik, Schulen, Jugendarbeit, Kirchen, Polizei und Verwaltung gesprochen hat.