»UNBEKANNT – Farbholzschnitte vom Anfang des 20. Jahrhunderts«
Ausstellung bis 4. September 2022
Der Farbholzschnitt ist im heutigen Verständnis fest mit der Kunstrichtung des Expressionismus verknüpft. Die Pioniere der Jugendstilgeneration hingegen, die das Medium um die Jahrhundertwende aus der japanischen Kunst übernahmen und für sich neu entdeckten, finden kaum Beachtung. Im Frühjahr 2021 fand im Kunstverein Rüsselsheim diese Ausstellung statt, die sich »dem Unbekannten« verschrieben hat.
Drei private Sammler öffneten im Rahmen dieser Ausstellung großzügig ihre Sammlungen. Gezeigt wurden weitgehend vergessene Kunstschaffende, die der Öffentlichkeit kaum mehr bekannt sind. Der elegante und schlichte Naturalismus der Epoche erhält eine neue Bühne.
Das Haus der Stadtgeschichte zeigt diese Ausstellung in Wiederauflage, ergänzt durch Werke aus der Sammlung des Museums und mit einem Sonderausstellungsteil, der der Offenbacherin Caroline Krafft-Schramm (1885–1922) gewidmet ist, die unter dem Pseudonym Ralph Sanin ihre Kunst veröffentlichte.
Begleitprogram:
Ausstellungsführung mit Annina Schubert:
Sonntag, 21. August 2022, 15-16 Uhr
Die Unbekannten - Farbholzschnitte vom Anfang des 20. Jahrhunderts
Vortrag mit Dr. Bernd Schäfer und Wolfgang Barina (Leihgeber und Samler)
Mittwoch, 3. August 2022, 19 Uhr
Eintritt 5 €.
Dr. Bernd Schäfer und Wolfgang Barina sind Sammler und Experten auf dem Gebiet deutscher Farbholzschnitte vom Anfang des 20. Jahrhunderts, zugleich zählen beide zu den Leihgebern dieser Ausstellung. Dr. Bernd Schäfer hat zudem den Katalog zur Ausstellung in Rüsselsheim, die sich dem gleichen Thema widmete, inhaltlich betreut (für 12,- Euro im Haus der Stadtgeschichte erhältlich).
Im gemeinsamen Vortrag wird es um Farbholzschnitte allgemein gehen, aber auch um die Offenbacher Künstlerin Caroline Krafft-Schramm (1885-1922), die unter dem männlichen Pseudonym Ralph Sanin arbeitete. Der deutsche Farbholzschnitt um 1900 orientiert sich stark an japanischen Farbholzschnitten und wird in seiner plakativen, eleganten Einfachheit dem Jugendstil zugerechnet.
Bekanntschaft mit dem Unbekannten - zur Ausstellung UNBEKANNT
Kinderführung und Druckwerkstatt
Dominik Gussmann, Astrid Jäger
Donnerstag 21. Juli 2022, 16 – 18.30 Uhr
Eintritt: 2,50 inklusive Materialkosten
Anmeldung bitte unter druckwerkstatt@offenbach.de
Eine Entdeckungsreise durch die Kunst der Farbholzschnitte. In dieser Führung steht das Entdecken der Bilder im Vordergrund, wir schauen uns die Motive an, sprechen über ihre Wirkung und natürlich darüber, wie man Farbholzschnitte macht.
Eine Hochdrucktechnik wird im Anschluss in der Druckwerkstatt selber ausprobiert und ein eigener Linoldruck erstellt.
Für Kinder ab 8 Jahren
Außerdem im Museum:
Seife, Serum Schnupftabak
Ferienaktionstag für Kinder inklusive Seifen/Lederworkshop zur Industriekultur Offenbachs
gefördert von der Route der Industriekultur Junior
Mit Astrid Jäger
jeweils am Dienstag 2.8.2022, Dienstag 9.8.2022, Dienstag 16.8.2022, 11-15 Uhr
Regulärer Eintrittspreis, Kinder bis 18 Jahren frei
Um Anmeldung wird gebeten unter astrid.jaeger@offenbach.de oder 069 80652475
Offenbach hat sein Gesicht oft verändert. Besonders wichtig war seine Entwicklung hin zur Industriestadt. Wir schauen, was das Wort Industrie überhaupt bedeutet und welche Produkte in Offenbach hergestellt wurden. Danach gehen wir selbst in die Produktion. Mit gebastelten Ledersäckchen und selbst gegossener Seife fertigen wir etwas aus zweien der wichtigsten Produkte Offenbachs. Duftende, dekorierte Seifen, die ihr in einem selber gebastelten Beutel aufbewahren oder verschenken könnt.
Die Isenburger
Vortrag mit Monika Krämer
Sonntag 14. August 2022, 15 Uhr
Regulärer Eintrittspreis
Die erste urkundliche Erwähnung Offenbachs beziehungsweise „Ovenbachs“ stammt aus dem Jahr 977. Jahrhundertelang blieb die Stadt ein stilles Bauern- und Fischerdorf. Über den Ort und das umliegende Land regierten im 12. und in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts die Herren von Hagen, spätere Herren von Münzenberg, als Vögte der Dreieich. Deren Herrschaft übernahmen die Falkensteiner (1255-1418). Die erste Erwähnung einer Wasserburg stammt aus dem Jahr 1394, der Falkensteiner Graf Werner III. ließ sie erbauen. Nach dem Aussterben dieses Geschlechts, fiel das Land an die Falkensteiner Erben. Alleinige Landesherren wurden die Isenburger im Jahr 1486.
Die tausendjährige Geschichte des Geschlechts der Reichsgrafen und Reichsfürsten von Isenburg ist mit einer urkundlichen Erwähnung 963 erstmals fassbar. Ihr Stammsitz war die Isenburg in einem Seitental des Rheins. 1556 beginnen sie mit dem Umbau der alten Wasserburg am Main zu einer Residenz. 1564 entsteht durch Blitzschlag ein Brand, dem der größte Teil des Schlosses zum Opfer fällt. Es wurde wiederaufgebaut und erst im Jahre 1646 um ein 3. Stockwerk aufgestockt. Graf Johann Philipp von Isenburg, 1655 in Offenbach geboren, wählt Offenbach zur Residenz seines Landes. Er holte Ende des 17. Jahrhunderts die ersten Hugenotten nach Offenbach und gewährte ihnen besondere Privilegien. Der letzte regierende Fürst Carl Ludwig Moritz (1803-1816 Regierungszeit) war ein Förderer der Industrie unserer Stadt, vor allem der Herstellung der Lederwaren.
1816 wird Offenbach dem Großherzogtum Hessen-Darmstadt unterstellt, das Schloss und andere Liegenschaften sowie der große Waldbesitz im Süden Offenbachs verbleiben jedoch im Privatbesitz des Fürsten von Isenburg. 1900 wurde das Schloss an den hessischen Staat verkauft, in ihm befindet sich heute die Hochschule für Gestaltung.
Gerne melden Sie sich für unsere Planung zu den Vorträgen und Führungen unter 069/8065-2646 während der Museumsöffnungszeiten oder hds-terminplanung@offenbach.de an. Oder Sie kommen einfach vorbei! Außerdem können Sie auf www.haus-der-stadtgeschichte.de, direkt bei den Veranstaltungsartikeln, den Eintritt online bezahlen. Wir freuen uns auf Sie!
Das Museum ist barrierefrei zugänglich.