Die Sache mit den Zigarettenkippen
Seit einigen Wochen läuft unsere Kampagne zum Thema Getrenntsammlung von Bioabfällen. Daher hatte ich für heute eigentlich vor, einen Bericht über die Vorteile von Bioabfall zu schreiben, um dieses Thema, das aktuell mit Plakaten in ganz Offenbach beworben wird, auch hier voranzutreiben.
Auf dem Weg zur Arbeit entschied ich mich dann aber um und beschloss auf ein Thema einzugehen, dass mich mindestens genauso bewegt.
Was mich zumindest für einen Moment vom Thema Bioabfall abbrachte
Als ehemaliger Raucher unterstelle ich mir, dass ich da mitreden kann. Nichtrauchern wird oft nachgesagt, dass sie besonders streng sind und gerne den Zeigefinger erheben. Doch darum geht es mir heute wirklich nicht.
Ausschlaggebend war ein Erlebnis, dass ich leider immer wieder mache. Im Auto vor mir öffnet sich das Fahrerfenster, eine Hand samt Kippe kommt zum Vorschein und der Glimmstängel wird unbedacht ins Freie geschnippt.
Ich habe diese Denkweise nie verstanden, bei der es wohl darum geht, das eigene Auto auf Kosten der Umwelt sauber zu halten.
Was das jedoch für die Umwelt bedeutet, darauf will ich in den nächsten Zeilen zumindest im Ansatz eingehen.
Zugegeben, ein voller Aschenbecher und Asche im Auto sind nicht schön. Dies war für mich zu meinen Raucherzeiten jedoch nie ein Beweggrund, meine Kippe einfach aus dem Auto zu werfen. Und das bereits lange bevor ich mich mit dem Thema „toxische Inhaltsstoffe in Zigarettenkippen und deren Auswirkungen“ beschäftigt habe.
„Kleine“ Achtlosigkeit - große Wirkung
Mich stört dabei nicht einfach „nur“, dass es schlichtweg unschön ist, sich auf Plätzen und Wegen inmitten zahlreicher Kippenstummel zu bewegen.
Vielmehr will ich darauf aufmerksam machen, was das achtlose Wegwerfen von Zigarettenkippen für die Umwelt und damit für uns alle bedeutet.
Nach Angaben des WWF enthält ein Zigarettenstummel rund 7.000 Giftstoffe. Hierzu zählen unter anderem Arsen, Blei, Chrom, Benzol und natürlich das Nervengift Nikotin.
All das sind Stoffe, bei denen wir Alarm schlagen würden, wenn sie sich in unserem Essen befänden.
Hinzu kommt, dass Zigarettenkippen extrem robust sind. Sie benötigen 10 bis 15 Jahre, um in der Natur zu verrotten. Viel Zeit also, um die oben erwähnten Gifte zu verbreiten.
Aus unserer Umwelt auf unsere Teller
Über Gewässer wird ein Teil der giftigen Stoffe von Fischen und Pflanzen aufgenommen. Der Nabu berichtet, dass bereits ein Zigarettenfilter in einem Liter Wasser ausreichen kann, um die Hälfte aller Wasserflöhe und Fische zu töten.
Und wem das noch zu abstrakt erscheint interessiert vielleicht folgender Gedankengang, der laut unterschiedlicher Studien nicht von der Hand zu weisen ist:
Abgesehen davon, was die Umweltverschmutzung durch Zigarettenkippen für diese Lebewesen bedeutet, landen einige dieser Lebewesen unter umständen tatsächlich auf unseren Tellern. Und damit ist der Gedanke an unser Essen schon wieder gar nicht mehr so weit hergeholt.
Dabei gibt es einfachste Alternativen
Neben Taschenaschenbechern gibt es in fast jeder Stadt öffentliche Aschenbecher oder Papierkörbe. Und selbst wenn man mal nichts dergleichen zur Hand hat, gibt es keinen Grund dafür, die Kippe samt Giftstoffen einfach in die Umwelt zu werfen.
Wenn man keinen Taschenaschenbecher griffbereit hat oder kein Papierkorb in der Nähe ist, kann man die Kippe problemlos bis zum nächsten Abfalleimer tragen, so wie man es auch mit allen anderen Abfällen tun sollte.
Mein Fazit
Zigaretten sind ein, zugegebenermaßen nicht ganz unumstrittenes, aber akzeptiertes Genussmittel. Jeder kann für sich selbst entscheiden, wie er mit dem Thema Rauchen umgeht. Wie eingangs erwähnt, geht es mir auch gar nicht darum, dies anzuprangern.
Angeprangert wird die unnötige Verunreinigung unserer Umwelt, denn es gibt viele Hilfsmittel, die einem den richtigen Umgang mit der fertiggerauchten Zigarette erleichtern. Im Zuge der Kampagne #RespectOffenbach verschenken die Stadtwerke aktuell kostenlose Taschenaschenbecher .
Schreibt uns bei Interesse einfach eine kurze Mail an ressourcen-abfallberatungstadtwerke-ofde und wir stellen euch diese nützlichen kleinen Helfer, solange der Vorrat reicht, gerne zur Verfügung.
Bei Fragen rund um die Themen Ressourcen und Abfall helfen Ihnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ressourcen- und Abfallberatung gerne weiter.