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Stadt Offenbach

Abfall sparen, richtig lagern - aber wie genau?

Schnell noch den Einkauf verräumen und dann geht es auch schon wieder weiter. Aber habt ihr die Sachen auch so in den Kühlschrank geräumt, dass sie bei der richtigen Temperatur lagern und nicht gerade dort eine Lücke im Kühlschrank war?

Das Mysterium Kühlschrank. Jeder hat einen (oder auch zwei) daheim und meistens ist auch mehr als nur eine halbleere Flasche Ketchup drin. Aber ist es denn auch schon mal aufgefallen, dass im Kühlschrank verschiedene Temperaturen herrschen? Dahinter steckt ein ausgeklügeltes System um verschiedenste Lebensmittel in einem Schrank kühl lagern zu können. Aber der Reihe nach. 

Erstmal haben wir uns gefragt:

Warum verderben Lebensmittel überhaupt?

Unsere Lebensmittel halten unterschiedlich lang. Vor allem Wasser lässt Lebensmittel schnell verderben, wie Milch, Fisch oder Fleisch. Wenig Wasser dagegen haben z.B. Zucker, Reis oder Linsen weshalb diese Produkte eigentlich nicht verderben oder nur sehr langsam. Dazwischen liegen Produkte wie Äpfel, Zwiebeln oder Kartoffeln, welche bei richtiger Lagerung auch lange haltbar sind. Aber was passiert eigentlich beim Verderben? 

Zum einen sind es eigene Enzyme des Produktes, die z.B. den aufgeschnittenen Apfel braun werden lassen. Zum anderen sind es wachsende Mikroorganismen auf dem Produkt, wie Schimmel auf dem Brot. 

Richtig gelagert können die Schimmelsporen und Enzyme aber ausgeschaltet oder wenigstens eingeschränkt werden. Wir machen es ihnen unbequem indem wir die Wärme oder Feuchtigkeit entziehen, die Umgebung sauer machen oder den Sauerstoff komplett wegnehmen. Vieles davon wird schon beim Verpacken gemacht und für daheim sind auch einige Tipps in unserem Blogbeitrag Omas Tipps (Öffnet in einem neuen Tab) nachzulesen. Wir schauen uns jetzt mal die Kühlung an. 

Das Mysterium Kühlschrank

Wir reden hier nicht nur von einem einfachen Schrank, der irgendwie gekühlt wird und dafür sorgt, dass unser Joghurt länger als zwei Tage hält. Im Kühlschrank herrscht eine Luftzirkulation, sodass warme Luft nach oben steigt und kalte nach unten sinkt. Dadurch entstehen verschiedene Temperaturzonen, welche einen großen Unterschied aufweisen. Wie genau es technisch funktioniert, erklärt die Sendung mit der Maus (Öffnet in einem neuen Tab) auf anschauliche weise. Damit die Luft zirkulieren kann, darf der Kühlschrank aber nicht zu vollgestopft werden. Besser öfter und dafür weniger und gezielt einkaufen.

Und wie räume ich nun richtig ein?

Ein Standard-Kühlschrank weist 6 Kühlzonen auf mit einem Temperaturunterschied von bis zu +10°C auf. Unter Beachtung der verschiedenen Kühltemperaturen sollte auch der Kühlschrank eingeräumt werden. 

Ganz oben im Kühlschrank lagern die zubereiteten Speisen wie Kuchen, Soßen oder gegartes Fleisch sowie Süßes mit viel Zucker, Fett oder Säure. Marmelade oder auch Margarine können bei +8°C bis +10°C gut lagern.

In der mittleren Etage herrschen etwa +4°C bis +6°C und bietet sich vor allem für Milchprodukte wie Joghurt, Sahne, Quark und Eier an. Auch der Käse lagert hier gut. Achtung, bei bei kälteren Temperaturen verliert er an Aroma. Auch der Wurstaufschnitt sollte hier gelagert werden, jedoch am besten immer hygienisch abgedeckt. Als Tipp, Wurst- und Käseaufschnitt am besten in eine atmungsaktive Dose mit je einem Stück Küchenpapier in den Kphlschrank stellen. Das saugt die unnötige Feuchtigkeit auf und die Produkte halten länger. Ein häufiger Fehler ist die offene Milchpackung. Anstatt diese in die Tür zu stellen, sollte sie im mittleren Fach gelagert werden, um so länger haltbar zu bleiben.

Am Kühlsten ist es auf der untersten Ebene, auf der Glasablagerung über dem Gemüsefach bei ca. +2°C bis +3°C. Dort sollte vor allem leicht verderbliches wie rohes Fleisch oder roher Fisch gelagert werden. Auch proteinreiche Fleischalternativen wie veganes Hack oder vegetarische Burger Patties sind auf dieser Etage am Besten aufgehoben. Wichtig ist bei der Lagerung, dass kein Fleischsaft ausläuft, daher also sicher verpacken vor der Lagerung.

Ganz unten befindet sich das Gemüsefach. Geschützt durch die Glasplatte, die sowohl die kalte Luft wie die Feuchtigkeit abhält, herrschen hier etwa +10°C bis +13°C. Ideal für zu kühlendes Obst und Gemüse, sodass dies seine wertvollen Vitamine behält. Aber am besten ohne unnötige Plastikverpackungen einräumen, sollte man welche eingekauft haben. Falls möglich, am besten Obst und Gemüse in zwei getrennten Fächern lagern. Gelagert werden können hier u.a. Karotten, Salat, Trauben und Pflaumen. Ein paar mehr Tipps auch in unserem Beitrag mit Omas Weisheiten (Öffnet in einem neuen Tab).

Auch die Tür hat zwei Temperaturzonen, wobei der obere und untere Teil des Kühlschranks etwa bei +10°C und die Mitte bei ca. +8°C liegt, wie im oberen Bereich des Innenraums. Daher eignet sich die Kühlschranktür zur Lagerung von Butter, Eiern, Marmeladen oder auch der halbleeren Ketchup Flasche. In der Flaschenhalterung bekommt das kühle alkoholische wie nichtalkoholische Getränk seine ideale Trinktemperatur. Auch angebrochene Säfte können hier problemlos gelagert werden.

Fertig eingeräumt

So sollte alles entsprechend der Haltbarkeit auch haltbar bleiben und Lebensmittelverschwendung reduziert werden. Die richtige Lagerung spart Lebensmittel, Geld und Energie.

Ein paar Tipps noch zum Schluß

"FiFo-Prinzip"

Beim Verräumen von Lebensmitteln sollte immer nach dem FiFo Prinzip eingeräumt werden. Beim „First in – Firtst out“ Prinzip geht es darum, Produkte, die schon da waren, zuerst zu verbrauchen, da hier das Verfallsdatum oft früher erreicht ist. Daher, das jüngere Verfallsdatum immer nach vorne räumen. 

Der Unterschied zwischen Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum: 

Ein Verbrauchsdatum findet sich auf leicht verderblichen Lebensmitteln und sollte auch nicht überschritten werden. Vor allem bei frischem Fleisch oder Fisch sollte das Produkt bei Überschreiten über die Biotonne und die Verpackung über den gelben Sack entsorgt werden.

Anders ist dies beim Mindesthaltbarkeitsdatum. Die Produkte sind auch lange über dieses Datum noch genießbar. Daher nach dem Datum mit den eigenen Sinnen auf Genießbarkeit testen - schauen, riechen, schmecken. Kleiner Hinweis, dieses Datum findet sich auch auf Wasserflaschen und was genau geht an Wasser kaputt?


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