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Stadt Offenbach

Route der Industriekultur

Noch denken die Wenigsten beim Begriff "Rhein-Main" an das industriekulturelle Erbe der Region. Dabei haben hier Unternehmen von Weltruhm gewirkt und ihre Spuren hinterlassen – auch und gerade in Offenbach mit Firmen wie MAN Roland und zahlreichen auch kleineren Unternehmen und Fabriken der Lederindustrie.

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    1993: Die Geschichte der Industriebahn geht zu Ende

    Mit ihrer Betriebseinstellung zum 31. 12. 1993 ging die fast 75jährige Geschichte der Industriebahn zu Ende.
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    Die Industrie starb in Schüben

    Eine Fabrikstadt ist Offenbach längst nicht mehr. In den 1970er Jahren vollzog sich das Fabriksterben wie eine Epidemie. Es hat die Stadt binnen einer Generation schonungslos verändert.

Rund 1.000 Orte von lokaler und überregionaler Bedeutung bilden die Route der Industriekultur Rhein-Main. Von Hafen- und Industrieanlagen über Brücken, Bahnhöfe, Klärwerke, Arbeitersiedlungen bis zum Technologiepark − das Projekt bringt die vielen lebendigen Zeugnisse des produzierenden Gewerbes der Region wieder in das öffentliche Bewusstsein.

Es sind Orte, die als exemplarische Industrieanlagen für Produktionsweisen oder Produkte von Bedeutung sind, räumlich-städtische Qualitäten durch die Lage zum Fluss, zur Stadt sowie zur Landschaft ausstrahlen, bauhistorisch oder technisch wichtige Leistungen in Architektur und Ingenieurwesen darstellen, die Funktionsweise von Stadt und Region vermitteln oder Zeugnis für bedeutende historische Ereignisse und besondere gesellschaftspolitische Experimente der Bau- und Industriegeschichte abgeben.

Lokaler Routenführer zum Download

Die Stationen der Route der Industriekultur

Beschäftigte der Firma Dirk & Kirschten

"Verlorene Orte"

Die oben aufgespürten Zeugnisse der industriellen Vergangenheit Offenbachs lassen heute nur noch in Ansätzen erahnen, wie dicht sich hier große und kleine Betriebe aneinander drängten, wie deren Wirken das Leben in der Stadt –in Werken und Hinterhöfen- prägte und wie weit der Name Offenbach als Industriestandort ausstrahlte.

Das enge Nebeneinander der zahlreichen, tw. stark spezialisierten lederverarbeitenden oder der Lederindustrie zuliefernden Betriebe um Ludwigs- und Luisenstraße etwa begründete, dass dieses Stadtgebiet im Sprachgebrauch als das „Portefeuiller Viertel“ bekannt war. Daneben waren aber auch einige größere Unternehmen in anderen Sparten tätig, die heute nicht mehr sichtbar sind: Von besonderer Bedeutung war z. B. die Hofwagenfabrik Dick & Kirschten, die –i.W. noch handwerklich tätig- Weltruf genoss. Unter den vielen metallverarbeitenden Werkszeug-, Maschinen- und Automatenfabriken waren z.B. Collet & Engelhard, Hartmann, Mabeg, Markomat, Sachs oder Schlesinger Arbeitsstätten Tausender Offenbacher. Die Firma Stahlbau Lavis hinterließ in der Region einige eindrucksvolle Brückenbauwerke – vor Ort erinnert an sie nur noch eine Laufkatze (siehe Nr. 38). Die weithin unter dem Markennamen Rowenta bekannte Firma Weintraud & Co. War in Offenbach zuletzt noch Namensgeber einer Straße. Von der Stearinfabrik Hammonia zeugt heute nichts mehr, während die Seifenfabrik Kappus, deren historischer Stammsitz in der Luisenstraße zwar nicht mehr existiert, noch immer -nun in modernen Werkshallen- in der Stadt produziert. Auch die in Frankfurt ansässige Glockenbäckerei hat an ihrem Gründungsstandort Offenbach keine Spuren im Stadtbild hinterlassen. Dies gilt ebenso für den Pelzveredelungsbetrieb Thorer & Co. oder die Kaiser-Friedrich-Quelle, die einst Ausgangspunkt für ein Kurbad in Offenbach sein sollte.

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