Arzt, Ornithologe und Spaßvogel
Die Familiengrabstätte Meyer auf dem Alten Friedhof erinnert an deren bedeutendsten Vertreter in Offenbach, Dr. Bernhard Meyer (1767-1836). Die Leidenschaft des Zahnarztes und Besitzers der Schwanen-Apotheke in Offenbach galt zeitlebens den Vögeln – seine Sammlung europäischer Vogelarten beeindruckte sogar Goethe.
Bernhard Meyer war für den Offenbacher Unternehmer und Autor Emil Pirazzi "einer der bedeutendsten und liebenswürdigsten Menschen, die jemals unsere Stadt bewohnten." Er studierte und promovierte in Marburg und wurde 1793 zum Hof- und Leibarzt der Witwe des Landgrafen Friedrich II. von Hessen-Kassel. 1796 zog Meyer als Zahnarzt nach Offenbach und übernahm die bis heute bestehende „Schwanen-Apotheke“ am Markt, die älteste Apotheke der Stadt (gegründet 1718). 1796 heiratete er Maria Eckhard (1777-1839), die wie er aus Hanau stammte. Aus der Ehe gingen 13 Kinder hervor.
Das Hauptinteresse des Arztes und Apothekers galt der Vogelwelt, der er neben der Botanik „die seligsten Augenblicke“ seines Lebens verdankte. Zusammen mit Johann Wolf brachte er zwischen 1805 und 1821 die großformatige „Naturgeschichte der Vögel Deutschlands“ in 30 Teilen heraus. Als Goethe 1814 und 1815 in Offenbach weilte, interessierte er sich für Meyers Werk und dessen Sammlung europäischer Vögel samt deren Nestern. Mit 144 Arten erregte sie damals viel Aufmerksamkeit und lockte namhafte Wissenschaftler nach Offenbach. Goethe selbst nannte Meyer einen „verdienstvollen Mann“ und erwähnte ihn in seiner „Reise am Rhein, Main und Neckar".
Bernhard Meyer gehörte zu den 32 Gründern der "Senkenbergischen Naturforschenden Gesellschaft" in Frankfurt, und 1819 vermachte er dem Naturmuseum seine Vogelsammlung. Der Mediziner galt zudem als Freund derber Späße: So soll er um 1800 bei einem Maskenball im alten Komödienhaus in der Kirchgasse süßes Konfekt verschenkt haben, dem ein Abführmittel beigemischt war…
Friedhofsverwaltung
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