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Stadt Offenbach

Fabrikant plante sein Grab

Eine außergewöhnliche Erscheinung auf dem Alten Friedhof ist die Grabstätte des Fabrikanten Philipp Jakob Spicharz (1804-1868): Sein „Grabstein“ besteht aus einem Baumstamm, einer Flinte mit Pulverhorn und einem liegenden Jagdhund aus Sandstein.

Grabstätte von Philipp Jakob Spicharz (1804-1868).

Dieser Jagdhund namens Zampa soll der Legende nach seinem Herrn die Treue bis über den Tod hinaus gehalten haben – eines Tages sei er verendet auf dem Grab gefunden worden. In Wirklichkeit hatte sich Spicharz noch zu Lebzeiten von einem befreundeten Steinmetz seine Jagdutensilien und den Hund in Stein meißeln lassen.

Der Fabrikant betrieb in der heutigen Mainstraße 143 in Offenbach eine Lederfabrik und Gerberei: 1825 kaufte die Familie Spicharz die „Neuhütte“, eine am Mainufer gelegene Ziegelei, und richtete dort eine Gerberei ein. Ab den 1830er-Jahren von Philipp Jacob Spicharz geführt, stellte sie zunächst vor allem Lackleder her. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wandelte die dritte Unternehmergeneration die Produktion zum Industriebetrieb um und erschloss neue Exportmärkte in Frankreich und England. Differenzen unter den Eigentümern und der Kapitalbedarf führten dazu, dass die Lederlackier-, Leder- und Treibriemenfabrik um 1890 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde: Die Aktien wurden an der Frankfurter Börse notiert.

1910 vernichtete ein Großbrand den älteren Teil der Fabrikanlage und das Wohnhaus, das durch einen modernen Verwaltungsbau ersetzt wurde. Allerdings gelang es den Lederwerken – ehemals Spicharz AG – trotz neuer Produktionsanlagen nicht, an den früheren Erfolg anzuknüpfen. Ab 1925 stellte die Firma ihre Produktion weitgehend ein, vier Jahre später wurde der Betrieb geschlossen und bis auf den Verwaltungsbau abgerissen. 1953 kaufte die Bäckergenossenschaft und -innung das Gebäude und betrieb dort bis in die 2000er-Jahre Büro- und Lagerräume. Heute gehören die ehemaligen Lederwerke Spicharz zur Route der Industriekultur.


Friedhofsverwaltung

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Die Friedhöfe sind wie folgt geöffnet:

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Montag-Freitag: 8.00 Uhr - 17.00 Uhr
Samstag, Sonntag und Feiertage: 8.00 Uhr - 17.00 Uhr

März und Oktober:
Montag-Freitag: 7.00 Uhr - 18.00 Uhr
Samstag, Sonntag und Feiertage: 8.00 Uhr - 18.00 Uhr

April bis September:
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Samstag, Sonntag und Feiertage: 7.00 Uhr - 20.00 Uhr

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