In Gedenken – in Gedanken
Der bundesweite Tag des Friedhofs am dritten Wochenende im September steht 2023 unter dem Motto „In Gedenken – in Gedanken“. Wie viel Zeit bleibt für die Erinnerung an Verstorbene? Welchen Raum schaffen wir für unsere Wünsche und Hoffnungen? Diesen Fragen lohnt es nachzuspüren.
Unsere moderne Gesellschaft ist geprägt von Flexibilität und Mobilität, von Schnelligkeit, Selbstoptimierung und Leistungsansprüchen. Angesichts des Todes aber scheint die Zeit plötzlich stillzustehen. Nun heißt es, Abschied zu nehmen – in Würde und in unserem ganz individuellen Tempo. Nun ist der Moment gekommen, unsere Bedürfnisse vor die Effizienz zu stellen.
Hilfreiche Rituale
Rituale wie die Besuche auf dem Friedhof können bei der Bewältigung der Trauer helfen. Hier finden Hinterbliebene einen geschützten Rahmen, um sich zu verabschieden und um der Verstorbenen zu gedenken: Zu Anlässen wie dem Geburts- oder Todestag verzieren sie die Gräber der Angehörigen mit Grabschmuck – in Offenbach dienen dazu auch Kickers-Schals oder -Fahnen – , sie stellen Grablichter auf oder zünden Kerzen an. Auch der Umgang mit Blumen und Pflanzen auf dem Grab kann dabei helfen, die Trauer zu verarbeiten: Der „Grüne Kulturraum Friedhof“ ermöglicht auch Momente von Wohlbefinden und Entspannung. Die Ruhe und die Nähe zur Natur lassen uns Hoffnung schöpfen und neuen Mut fassen. Alle Gefühle sind erlaubt – wenn wir selbst sie uns erlauben.
Manche Menschen suchen gerne Orte auf, die dem Verstorbenen besonders viel bedeutet haben. Sie hören die Lieblingsmusik der Partnerin, geben den Eltern einen selbstgepflückten Blumenstrauß mit auf den Weg, stellen den Wanderstock des Opas ins Kinderzimmer. Andere besuchen Anlaufstellen zur Trauerbewältigung und gedenken in Form von Gesprächen. Wieder andere ziehen sich still in sich selbst zurück, gestalten eine Erinnerungswand in ihrem Zuhause, schreiben einen Abschiedsbrief. Der Ausdruck und die Dauer der Trauer sind so individuell wie jeder Mensch – es gibt kein Richtig oder Falsch.
Trost kann der Blick in andere Religionen bieten: Im Buddhismus ist der Tod ein Übergang in einen neuen Zustand. Er gehört zum Leben und wird daher nicht ausgeklammert. Die Hinterbliebenen erinnern sich an schöne Erlebnisse mit dem Toten oder an seine guten Taten und teilen sie mit anderen Trauernden. So finden, neben der Liebe, auch Dankbarkeit und sogar Freude ihren Platz im Gedenken – in Gedanken.
Friedhofsverwaltung
Friedhofsverwaltung
Mühlheimer Straße 425
63075 Offenbach
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Behindertenparkplätze vorhanden
Hinweise zur Erreichbarkeit
Weitere Hinweise
Besucherparkplatz in der Ulmenstraße
Öffnungszeiten
Die Friedhöfe sind wie folgt geöffnet:
November bis Februar:
Montag-Freitag: 8.00 Uhr - 17.00 Uhr
Samstag, Sonntag und Feiertage: 8.00 Uhr - 17.00 Uhr
März und Oktober:
Montag-Freitag: 7.00 Uhr - 18.00 Uhr
Samstag, Sonntag und Feiertage: 8.00 Uhr - 18.00 Uhr
April bis September:
Montag-Freitag: 7.00 Uhr - 20.00 Uhr
Samstag, Sonntag und Feiertage: 7.00 Uhr - 20.00 Uhr