Der Friedhof als Begegnungsort
Der Neue Friedhof in Offenbach entwickelt sich immer mehr zum Begegnungsort: Zwischen dem Kindergrabfeld und dem Memoriam Garten entsteht bis Frühjahr 2024 eine grüne Oase, die zum Verweilen und Erinnern einladen soll. Im RUHEPUNKT-Interview erläutert Sophie Geyer, Gärtnerin von der SÖR-Abteilung (Service öffentlicher Raum) des Stadtservice, die Besonderheiten und Ziele der Anlage.
Frau Geyer, wie kam es zu dem neuen gärtnerischen Projekt auf dem Friedhof?
Die Leiterin der Städtischen Friedhöfe, Gabi Schreiber, hat mich angefragt, nachdem wir ein Staudenprojekt auf dem Neuen Friedhof umgesetzt hatten. Sie wünschte sich einen Begegnungsort, der alle Sinne der Besucherinnen und Besucher anspricht – mit Sitzbänken und Hochbeeten, Barfußpfad und Summstein, Wasserelementen und einem Pavillon. Gemeinsam mit Gabi Klußmann vom KC Unternehmenskommunikation der Stadtwerke haben wir dann eine Bestandsaufnahme vor Ort gemacht und einen Plan für die neue Anlage entworfen. Deren Bepflanzung soll außerdem Insekten anlocken und damit die Biodiversität fördern.
Was ist bei der Umsetzung zu beachten?
Da gilt es viele Faktoren zu berücksichtigen, etwa die vorhandenen Bäume und die Lichtverhältnisse, die Beschaffenheit des Bodens und die Windschneisen vor Ort. Außerdem wollen wir natürlich die besondere Atmosphäre eines Friedhofs bewahren: So wählen wir keine knallbunte Bepflanzung, sondern gedeckte und gleichtönige Farben, und die Wasserspiele werden möglichst leise sein. Unsere Oase soll Ruhe ausstrahlen und zum Zusammenkommen einladen.
Wie macht der Stadtservice generell die Friedhöfe herbst- und winterfit?
Der Herbst ist immer eine gute Zeit zum Pflanzen, da kein Hitzestress mehr zu befürchten ist. Ab Oktober werden außerdem die Hecken geschnitten und die Wiesen noch einmal gemäht. Rund um das Jüdische Gräberfeld am Alten Friedhof haben wir nun erstmals Stauden gesetzt. Deren Blütenpracht hat einen hohen optischen Wert, und die Insekten freuen sich auch darüber. Ansonsten beseitigen wir das Laub auf den Friedhöfen und stellen vor dem Winter das Wasser ab, um die Rohre zu schützen.
Welche Tipps haben Sie für die individuelle Grabgestaltung in der dunklen Jahreszeit?
Die Pflanzen sollten winterfest und pflegeleicht sein, Frost und Hagel aushalten. Meine liebste Winterstaude ist die Christrose, sie blüht ab Dezember bis in den Februar hinein. Gut geeignet und schön anzuschauen sind auch Scheinbeeren und Heidekrautgewächse wie die Besen- oder Schneeheide. Alpenveilchen können lila-pinke Farbtupfer setzen. Eine dichte Bepflanzung auf den Gräbern hält das Unkraut vom Wachsen ab. Das Abdecken mit Tannenzweigen sieht auch hübsch aus und schützt vorhandene Pflanzen vor der Kälte.
Friedhofsverwaltung
Friedhofsverwaltung
Mühlheimer Straße 425
63075 Offenbach
Hinweise zur Barrierefreiheit
Behindertenparkplätze vorhanden
Hinweise zur Erreichbarkeit
Weitere Hinweise
Besucherparkplatz in der Ulmenstraße
Öffnungszeiten
Die Friedhöfe sind wie folgt geöffnet:
November bis Februar:
Montag-Freitag: 8.00 Uhr - 17.00 Uhr
Samstag, Sonntag und Feiertage: 8.00 Uhr - 17.00 Uhr
März und Oktober:
Montag-Freitag: 7.00 Uhr - 18.00 Uhr
Samstag, Sonntag und Feiertage: 8.00 Uhr - 18.00 Uhr
April bis September:
Montag-Freitag: 7.00 Uhr - 20.00 Uhr
Samstag, Sonntag und Feiertage: 7.00 Uhr - 20.00 Uhr