Lebendiges Kulturerbe

Skulpturenparks, die dem Naturschutz dienen
Zum immateriellen Kulturerbe ernannt wurde das, was Menschen auf dem Friedhof tun: Sie trauen um Angehörige oder Freunde und erinnern sich an sie. Sie finden Halt in Ritualen, die ihnen dabei helfen, die Unfassbarkeit des Todes zu verarbeiten. Sie pflegen die Gräber, feiern Gedenktage und entwickeln neue Bestattungsformen. Der Neue Friedhof in Offenbach bildet – wie alle anderen Friedhöfe – den Kulturraum dafür: „kraftvoll, lebendig und identitätsstiftend“, wie es im offiziellen Flyer heißt.
Dazu zählen auch die Grabmale im Wandel der Zeit, die einiges über die Geschichte des Landes und der Kommune erzählen: Mit ihrem vielfältigen Spektrum an Figuren, Reliefs oder Stelen lassen sich die Friedhöfe als größter Skulpturenpark Deutschlands bezeichnen. Außerdem gehören die Anlagen zu den wichtigen Grünflächen einer Stadt, die mit ihrem Pflanzenreichtum wesentlich zum Klima- , Natur- und Artenschutz beitragen. In diesen Oasen können sich die Menschen eine Auszeit nehmen, um zur Ruhe zu kommen oder über die Kernfragen unseres Seins zu philosophieren. Hier kommen Menschen jedes Alters und jeder Religion im Leben wie im Tod zusammen und überwinden so manch trennende Grenzen. Daher haben Christen, Muslime und Juden gemeinsam die Ernennung der Friedhofskultur zum immateriellen Erbe unterstützt.
Zum immateriellen Kulturerbe in Deutschland zählen auch das Sternsingen, das Bierbrauen und die Chormusik. Mehr Infos zum Thema: www.kulturerbe-friedhof.de