Antworten auf häufig gestellt Fragen zum ÖPNV in Offenbach
Auf dieser Seite finden Sie die Antworten auf häufig gestellte Fragen rund um das Mobilitätsangebot der Stadtwerke-Gruppe.
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Fragen zum ÖPNV-Angebot und dessen Entwicklung
Was leistet der ÖPNV für die Stadt?
Offenbach ist eine schnell wachsende Großstadt inmitten der Metropolregion mit aktuell rund 140.000 Einwohnern. In nur zehn Jahren ist die Bevölkerungszahl in der Größenordnung einer Kleinstadt mit rund 20.000 Einwohnern gestiegen.
Mit der wachsenden Zahl an Menschen und Arbeitsplätzen (werktäglich 70.000 Pendler) erhöht sich auch der Mobilitätsbedarf. Immer mehr Autos drängen sich auf dem zunehmend überlasteten Straßennetz. Allein von 2015 bis 2019 sind 4.475 Fahrzeuge hinzugekommen. Die Folge dieser anhaltenden Entwicklung: Mehr Stau, mehr Lärm, schlechtere Luft.
Das stellt die Stadt vor eine große Herausforderung. Der Zunahme des Individualverkehrs mit erhöhten Abgas- und Lärmbelastungen kann nur mit einem innovativen, nachhaltigen Verkehrskonzept und einem leistungsstarken ÖPNV begegnet werden.
Um eine attraktive Alternative zum Auto zu bieten, braucht Offenbach ein auf die unterschiedlichen Mobilitätsbedürfnisse zugeschnittenes Angebot klimafreundlicher, öffentlicher Verkehrsmittel. Ziel ist es, Abgas- und Lärmbelastungen zu verringern, klimaschädliche Emissionen zu vermeiden und den Individualverkehr und somit auch Staus auf den Straßen zu reduzieren.
Ein starker ÖPNV, insbesondere ein leistungsfähiger Stadtbus-Verkehr, stellt sicher, dass Mobilität im Ballungsraum funktioniert, und gehört somit zu den wichtigsten Aufgaben kommunaler Daseinsvorsorge. Ein attraktiver ÖPNV mit einem dichten Haltestellennetz, bequemen Abfahrtzeiten und multimodalen Verbindungen hält die Menschen in Offenbach mobil und bietet einen guten Anreiz, eigene Nutzergewohnheiten zu überdenken, das Auto stehen zu lassen und damit einen ganz individuellen Beitrag zu Klimaschutz und Verkehrswende zu leisten. Überdies ist ein guter ÖPNV nicht nur ein Aushängeschild einer Stadt, sondern auch ein öffentlicher Raum der Begegnung.
Gute S-Bahn- und Busanbindungen, ergänzende, auch elektromobile Sharing-Systeme sowie Fahrradstraßen mit Vorrang für das Fahrrad helfen, den Straßenverkehr und die Umwelt zu entlasten und die Lebensqualität in Offenbach zu verbessern. Ein leistungsfähiges öffentliches Nahverkehrssystem ist damit auch für Autofahrer vorteilhaft und überdies ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
Wie sieht ein nachhaltiges Nahverkehrskonzept aus?
Ziel ist es, mehr Verkehr auf Bus und Bahn, aufs Fahrrad und das Zu-Fuß-Gehen zu verlagern und dafür die nötige Infrastruktur zu schaffen. Zu einem nachhaltigen, umweltfreundlichen Mobilitätskonzept zählt die Vernetzung verschiedener Verkehrsmittel, von der S-Bahn bis zum Leihfahrrad. Damit entstehen attraktive, multimodale und intermodale Mobilitätsketten, die unter Einbindung auch von Car- und Bike-Sharing eine passgenaue, schadstoffarme Tür-zu-Tür-Mobilität mit intelligenten Umsteigemöglichkeiten, komfortablen Anschlüssen und individuellen Verkehrsanbindungen ermöglichen.
Ist der Stadtbus-Verkehr im Vergleich zum motorisierten Individualverkehr an sich schon umweltschonend, lässt sich der Schadstoffausstoß der Busse lokal durch den Ersatz der Diesel- durch Elektrofahrzuge noch erheblich senken, am Ende sogar ganz vermeiden.
Ausbau und Elektrifizierung des Stadtbusverkehrs sind deshalb ein wichtige Bausteine der städtischen Gesamtstrategie zur Luftreinhaltung und des Offenbacher Klimaschutzkonzeptes.
Zu diesem Maßnahmenbündel, mit dem aufgrund eines anhängigen Klageverfahrens gegen das Land Hessen drohende Fahrverbote in Offenbach vermieden werden sollen, zählen ebenfalls eine umweltsensitive digitale Verkehrssteuerung und -verflüssigung, eine wirkungsvolle Führung des Schwerverkehrs im Stadtgebiet und die Verbesserung von Radverkehrsangeboten.
Wie wird das nachhaltige Nahverkehrskonzept in Offenbach umgesetzt?
Weil Diesel-Busse zu mehr Schadstoffbelastung der Luft führen, wird die Flotte seit dem Fahrplanwechsel 2020 sukzessive auf Elektroantrieb umgestellt: Bei jeder altersbedingten Fahrzeug-Neubeschaffung wird ein Dieselbus durch einen Elektrobus ersetzt. Bereits seit dem Jahr 2022 fahren 36 der 87 Stadtbusse der Offenbacher Verkehrs-Betriebe (OVB) und ihres Subunternehmens lokal emissionsfrei.
Das setzte die entsprechende Infrastruktur voraus, daher wurde der OVB-Betriebshof umgebaut und die erforderliche Ladestruktur wurde sowohl auf dem Betriebshof als auch am Ladepunkten an der Wendeanlagen im Kaiserleigebiet bereitgestellt.
Welche planerischen und genehmigungsrechtlichen Grundlagen gibt es bezüglich der Elektrifizierung der Verkehre?
Elektrifizierung der Verkehre
Auf der Grundlage des Aufsichtsratsbeschlusses führten die Verkehrs-Betriebe mit Unterstützung des Landes Hessen zunächst eine Voruntersuchung und im Anschluss mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums eine Machbarkeitsstudie zur Elektrifizierung der Busflotte durch. Die Ergebnisse dieser Studie wurden im Februar 2018 in einer Sitzung des Aufsichtsrates und anschließend in einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt, zu der auch die Stadtverordneten und die Presse eingeladen waren.
Zum Fahrplanwechsel 202o konnten bereits die ersten Elektrobusse in Betrieb genommen werden.
Gibt es verpflichtende Vorgaben der EU für die öffentliche Beschaffung sauberer Busse?
Das Europäische Parlament hat bereits im April 2019 eine Richtlinie verabschiedet, die für öffentliche Unternehmen und Behörden verbindliche Beschaffungsziele für emissionsarme beziehungsweise emissionsfreie Fahrzeuge festlegt und ab August 2021 in zwei Phasen umgesetzt werden soll. Zurzeit wird diese Direktive noch in nationales Recht umgesetzt.
Bei ihren Bemühungen, die Treibhausgas-Emissionen zu senken, spielt der Verkehrssektor für die EU-Klimapolitik eine Schlüsselrolle. Eines der Kernziele ist die Verlagerung von Straßenverkehren auf umweltfreundliche Verkehrsträger. Darüber hinaus sollen die Emissionen durch eine Antriebswende gesenkt werden. Vorreiter dieser Abkehr vom Verbrennungsmotor soll der ÖPNV mit seinen Bussen werden.
Rechtliche Grundlage hierfür ist die 2019 vom Europäischen Parlament beschlossene „Clean Vehicles Directive“ (CVD). Diese „Richtlinie über die Förderung sauberer und energieeffizienter Fahrzeuge“ gibt den Mitgliedsstaaten und deren Behörden und öffentlichen Unternehmen konkrete Vorgaben, wie groß der Anteil an „sauberen“ und „emissionsfreien“ Fahrzeugen bei der Neubeschaffung oder auch bei der Auftragsvergabe im ÖPNV sein muss.
Als „sauber“ gelten danach emissionsarme Fahrzeuge, die alternative Kraftstoffe wie Wasserstoff, Erdgas, Biomethan, Flüssiggas oder Strom (auch Plug-In-Hybrid-Busse) nutzen. „Emissionsfrei“ hingegen sind im Sinne der Richtlinie ausschließlich Fahrzeuge ohne Verbrennungsmotor wie etwa Busse mit reinem Elektroantrieb.
Für Deutschland liegt die Mindestbeschaffungsquote für Busse mit „sauberer Antriebstechnologie“ in einer ersten Phase bis 2025 bei 45 Prozent, in einer zweiten Phase bis 2030 bei 65 Prozent. Jeweils mindestens die Hälfte davon muss emissionsfrei, also rein elektrisch angetrieben werden.
Solange noch keine nationale Umsetzungsregelung vorliegt, besteht für die deutschen Aufgabenträger und Betreiber öffentlicher Busverkehre momentan zwar noch keine Planungssicherheit. Gleichwohl müssen sie sich darauf einstellen, dass sie die neue Richtlinie ab 2021 schrittweise umzusetzen haben. Hierfür wird schnelles Handeln erforderlich sein, denn die Umstellung auf umweltfreundliche Antriebstechnologien bedarf in der Regel einer Vorlaufzeit von bis zu zwei Jahren.
Zu beachten ist auch: Wenn es eine gesetzliche Pflicht gibt, etwas zu tun, dann bedeutet das in der Regel, dass die damit zusammenhängenden Maßnahmen nicht mehr gefördert werden. Das kann also bedeuten, dass die Fördertöpfe für die Anschaffung von Elektrobussen und Ladeinfrastruktur nicht mehr gefüllt werden.
Offenbach braucht sich um die Erfüllung der EU-Quoten keine Gedanken zu machen. Die Stadtwerke-Gruppe ist bereits dabei, ihr Mobilitätsunternehmen OVB zukunftssicher aufzustellen. Bis 2022 werden 36 der 87 Stadtbusse völlig emissionsfrei fahren, die ersten Elektrobusse sind bereits seit Herbst 2020 auf Offenbachs Straßen im Einsatz.
Wie geht es weiter in den kommenden Jahren mit dem Nahverkehrsplan?
Alle Infos zum Nahverkehrsplan 2023 - 2027 finden Sie hier:
Fragen zur Elektrifizierung des ÖPNV
Wie kommt die Elektrifizierung der Bus-Flotte voran?
Die ersten E-Busse - ein Niederflur-Gelenkbus und sechs Niederflurbusse des Herstellers Solaris - sind bereits seit Herbst 2020 auf Offenbachs Straßen unterwegs. 2021 wurden 29 weitere E-Busse in Betrieb genommen. Damit ist inzwischen knapp die Hälfte der Offenbacher Stadtbusflotte mit Elektroantrieb unterwegs.
Der Betriebshof der OVB wurde umgebaut und mit entsprechender Ladeinfrastruktur ausgestattet. Das Mobilitätsunternehmen wurde dabei von Schwesterunternehmen aus den Geschäftsfeldern Immobilien und Stadtservice der Stadtwerke-Gruppe unterstützt. Den Startschuss für die Bauarbeiten hatte im Sommer 2019 der Hessische Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir gegeben.
Das Land Hessen bezuschusste den Erwerb der ersten Bus-Tranche mit 40 Prozent der Mehrkosten gegenüber Dieselbussen und fördert den Aufbau der Ladeinfrastruktur mit insgesamt vier Millionen Euro (eventuell zuzüglich einer Mehrmittel-Anmeldung von 1,2 Millionen Euro). Das Land nutzte dazu Mittel des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE).
Bei dem Projekt handelte es sich um eine der größten Umbaumaßnahmen in der Geschichte des Offenbacher Traditionsunternehmens. Für die Umstellung auf Elektroantrieb war eine Mittelspannungsanbindung des Betriebsgeländes und der Umbau zweier Fahrzeughallen sowie auch eine Ertüchtigung der Werkstatt erforderlich. Zeitgleich wurden mit dem Umbau Sanierungsarbeiten auf dem Gelände des Betriebshofes durchgeführt, die nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Umstellung auf Elektromobilität stehen.
Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit fördert den Erwerb aus dem Sondervermögen des Energie- und Klimafonds (EKF) mit 80 Prozent der Mehrkosten im Vergleich zu den Kosten eines Dieselbusses. Dieses Förderfenster wird effektiv genutzt. Den Förderbescheid über acht Millionen Euro hatte Bundesumweltministerin Svenja Schulze im Sommer 2019 persönlich übergeben.
Wie sollen die E-Busse geladen werden?
Die Busse sollen über Nacht im OVB-Betriebshof und tagsüber an dafür vorgesehenen Wendeanlagen mit Energie versorgt werden. In den Fahrzeughallen hebt sich dabei jeweils ein Stromabnehmer (Pantograph) vom Busdach und kontaktiert eine von der Decke hängende Ladehaube.
Aufgrund der verfügbaren Reichweiten werden die batterieelektrisch angetriebenen Busse tagsüber an den mit Ladepunkten ausgestatteten Wendeanlagen im Kaiserlei und An den Eichen zwischengeladen. Die Elektrofahrzeuge werden dort während ihrer regulären Standzeit in den Umläufen zwischengeladen, so dass ganztägige Einsätze auch im energieaufwändigen Winter- und Sommerbetrieb möglich sind.
Die externen Ladepunkte erfordern zwar eine nach Abzug der Förderung um 1,56 Millionen Euro höhere Anfangsinvestition. Dafür benötigen die OVB im laufenden Betrieb dank der Zwischenladung an den Außenstandorten weniger Fahrzeuge und Personal gegenüber einer reinen Nachtladung im Depot.
Können die Elektrobusse ausreichend klimatisiert werden?
Die Klimatisierung eines E-Busses erfordert eine nicht unerhebliche Energiemenge, insbesondere bei sehr hohen oder sehr niedrigen Außentemperaturen. Bei einer vollelektrischen Heizung bzw. Klimaanlage kann sich dann die Reichweite reduzieren. Eine rein fossile Heizung ermöglicht zwar einen uneingeschränkten Fahrbetrieb, ist jedoch hinsichtlich der angestrebten Einsparung der Emissionen kontraproduktiv.
Eine Kompromisslösung, die einen uneingeschränkten Betrieb bei gleichzeitig größtmöglicher Schadstoffreduktion ermöglicht, stellt daher die Hybridheizung dar. Hierbei erfolgen Heizung und Klimatisierung in einem bestimmten Temperaturbereich elektrisch über eine Wärmepumpe. Bei Bedarf, beispielsweise bei sehr niedrigen Außentemperaturen unter vier Grad, kann jedoch ein fossiler Heizer, der mit Biokraftstoffen betrieben wird, zugeschaltet werden.
Bei einer Stromabnahme an den Außenladepunkten wie etwa am Kaiserlei ist vorgesehen, die Zusatzaggregate während des Ladevorgangs ausgeschaltet zu lassen.
Wie hoch ist das Einsparpotenzial an Luftschadstoffen durch die 36 E-Busse?
Der ökologische Nutzeffekt ist enorm. Der bis 2022 geplante Einsatz von 36 E-Bussen wird jährlich über 3.000 Tonnen CO2, über 1.300 Kilogramm NOx und über zehn Kilogramm Feinstaub einsparen. Damit lässt sich trotz Ausweitung des Stadtbusverkehrs mit mehr Fahrzeugen und höherer Kilometerleistung der gesamte Flottenverbrauch sogar deutlich senken. Ebenfalls von großem Vorteil ist die Verringerung der Lärmemission.
Wie lange werden noch Diesel-Fahrzeuge im Einsatz sein?
Die letzten Diesel-Busse mit neuester Abgastechnologie sind zum Fahrplanwechsel 2018 angeschafft worden. Bei einer Nutzungsdauer von etwa zehn Jahren werden diese Diesel-Busse also noch bis etwa 2028 zur Flotte zählen. Ein vorzeitiger Austausch ist aus wirtschaftlichen Gründen nicht darstellbar.
Die Umstellung der restlichen Busflotte auf Elektroantrieb setzt voraus, dass die OVB für die Beschaffung der gegenüber Dieselbussen weitaus teureren E-Busse erneut Fördermittel in erheblichem Umfang erhalten. Vor der Beschaffung einer weiteren Bustranche soll laut Stadtverordnetenbeschluss von 2019 eine Evaluation zur Elektrifizierung der Busflotte durchgeführt werden.
Warum die Festlegung auf Batteriebustechnik?
Die OVB haben sich vor der Festlegung auf batterie-elektrisch angetriebene Busse intensiv mit den Vor- und Nachteilen verschiedener umweltgerechter Antriebsarten wie Wasserstoff- und Biomethan-Antrieb befasst. Dabei hat sich der batterieelektrische Antrieb als die wirtschaftlich und ökologisch sinnvollste Alternative herausgestellt.
Die Vorteile des Elektroantriebs sind im Wesentlichen: Bei der Batteriebustechnik sind die Lebenszykluskosten geringer und die Marktverfügbarkeit ist höher als etwa bei Fahrzeugen mit Wasserstoffantrieb.
Wasserstoffbusse kosten in der Anschaffung und im Betrieb wesentlich mehr und sind auf dem Fahrzeugmarkt bisher kaum verfügbar. Das haben auch die Städte Frankfurt, Mainz und Wiesbaden erfahren müssen, deren Projekt, der gemeinschaftliche Erwerb von elf Wasserstoffbussen, in 2020 wegen Lieferproblemen des Herstellers vorerst gescheitert ist.
Für Wasserstoffbusse gibt es nur wenige Hersteller, die Beschaffungszeiträume sind wesentlich länger als bei anderen Antriebsarten und die Anschaffungskosten sind unverhältnismäßig hoch. So liegen die Marktpreise von Wasserstoffbussen (Stand: 2019) um und 120.000 Euro beziehungsweise um rund 185.000 Euro höher als bei zwölf- beziehungsweise 18 Meter langen Elektrobussen. Die Energiekosten eines E-Busses betragen 0,27 Euro, die eines Brennstoffzellenbusses 0,81 Euro pro Kilometer.
Ein weiteres Argument gegen Brennstoffzellenbusse ist: Eine Wasserstofftankstelle auf dem OVB-Betriebsgelände dürfte aufgrund der Gefahren, die von einer Lagerung im Wohngebiet ausgehen, und ebenfalls wegen des großen Platzbedarfs nicht genehmigungsfähig sein.
Biomethan-Busse sind nicht nur aufgrund ihrer mangelnden Serienreife, sondern auch wegen ihrer zweifelhaften Ökobilanz für den Linienbetrieb nicht geeignet – und das, obwohl sie gegenüber Diesel- und sogar Erdgasfahrzeugen weniger CO2 ausstoßen. Denn zur Gewinnung der benötigten Rohstoffe werden Flächen in Anspruch genommen, die zur Nahrungsmittelproduktion benötigt werden. Außerdem fahren Biomethan-Busse nicht emissionsfrei, bei der Gas-Verbrennung stoßen sie Stickoxide und Feinstaub aus.
Auch der Einsatz synthetischen Methans ist keine Alternative, weil der Strombedarf für dessen Herstellung enorm groß ist.
Warum keine Kombination alternativer Antriebsarten?
Die Mobilitätsunternehmen der Stadtwerke-Gruppe und die Stadt Offenbach werden die Entwicklung anderer Antriebsarten und deren Tests bei anderen Verkehrsbetrieben im Blick behalten. Eine Kombination mehrerer solcher alternativen Antriebe kommt für Offenbach jedoch nicht in Frage. Die OVB beschränken sich aufgrund ihrer Größe und mit Rücksicht auf die zur Verfügung stehenden personellen und finanziellen Ressourcen auf eine zusätzliche Technologie zum Dieselantrieb.
Über welche Erfahrungen verfügt Offenbach mit der Elektromobilität?
Bei der Umstellung der Stadtbus-Flotte auf Elektroantrieb kommt den Offenbacher Verkehrs-Betrieben ihre Kompetenz und ihre nun schon langjährige Erfahrung mit dieser Zukunftstechnologie zugute. Die Stadt Offenbach und die Stadtwerke-Gruppe mit ihrem Geschäftsfeld Mobilität sind Vorreiter, Treiber und auch Vernetzer auf diesem Gebiet.
Bereits 2011 haben die OVB den bundesweit ersten Elektrobus im Linienbetrieb getestet. Zwischenzeitlich wurden immer wieder technisch weiterentwickelte E-Busse auf ihre Alltagstauglichkeit im Offenbacher Liniennetz erprobt.
In Kooperation mit dem RMV ergänzen seit 2011 elektrische Leihfahrzeuge wie Pedelecs und Elektroautos die klassischen Verkehrsmittel Bus und Bahn und stehen inzwischen an sechs eMobil-Stationen zur Verfügung.
Die OVB-Werkstatt hat sich in dieser Zeit Kompetenzen bei der Wartung von Elektrofahrzeugen erarbeitet und auch den Service für insgesamt 40 elektrische Mietfahrzeuge geleistet, die die Stadtwerke im Zuge des Projektes „eMiO – Elektromobilität in Offenbach“ örtlichen Unternehmen und Gewerbetreibenden kostengünstig zur Verfügung stellten, um die Integration von Elektroautos in Unternehmensflotten zu unterstützen und die Alltagstauglichkeit im gewerblichen Einsatz unter Beweis zu stellen.
Die „Geschäftsstelle Elektromobilität – Projektleitstelle Bundesprojekte“, die im Geschäftsfeld Mobilität angesiedelt war, koordinierte hessenweite elektromobile Netzwerke mit Projektpartnern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung, koordiniert den Informationsaustausch und ist zentraler Ansprechpartner für hessische Unternehmen in Sachen Bundesförderung im Bereich Elektromobilität.
Innerhalb kürzester Zeit ist es gelungen den Betriebshof im laufenden Betrieb zu elektrifizieren und die Ladeinfrastruktur für die E-Busse aufzubauen. Die Inbetriebnahme von 36 Elektrobussen hat ebenfalls gut funktioniert.
Fragen?
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der RMV Mobilitätzentrale helfen Ihnen gerne weiter.